Lena Meyer Landrut möchte die AfD verbieten. Schweigen ist Gold, wenn man
schon in der Schule geschlafen hat. Abitur hat Lena Meyer-Landrut
geschafft, ein Studium aber nicht. Elementare Bildungslücken werden
offenbar, wenn jemand "Tausend Prozent" im Munde führt. Auch den Sinn und
den Wert einer Demokratie hat das Musiksternchen nicht begriffen, denn bis
jetzt ist die AfD nicht verboten, sie ist eine wählbare Partei. Das haben
wir alle zu akzeptieren. Will diese Einzelperson anderen Bürgern, ja, einem
großen Teil der Bevölkerung den Mund verbieten oder gar eine politische
Richtung diktieren? Wehret den Anfängen, denn die deutsche Geschichte
zeigt, daß Gesinnungsdiktaturen wie im Dritten Reich und in der
untergegangenen DDR mit einer Bruchlandung enden. Echte Demokraten - und
dazu zähle ich jedemfalls solche populistische Verbotssympathisanten wie
Frau Meyer-Landrut und manche Politiker nicht - nutzen demokratische Wege,
den Gegner zu bekämpfen. Das ist mühsam und langwierig, aber es ist der
korrekte Weg von Bürgern, die unser Staatswesen, die Demokratie begriffen
haben und sie verteidigen wollen.
Helge Scheibe
Musiksternchen Meyer-Landrut offenbart ihr mathematisches und politisches Unwissen bei politischer Äußerung Ⓚ
- von Dr. med. Helge Scheibe
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"Tausend Prozent" sind nach meiner Meinung als Überhöhung durchaus zulässig. Jeder, meine ich, versteht das.
Danke für Ihre diversen Hinweise, die mich zum Nachdenken anregen, lieber Herr Dr. Scheibe.
Die "1000 Prozent" nehme ich nicht so ernst wie die "360 Grad" oder die "100-tausende Kilometer" der Außenministerin Baerbock oder "Atomstrom verstopft unsere Leitungen" von der grünen Katrin Göring-Eckardt. Trotzdem wäre es gut, wenn man wüsste was Prozent bedeutet und bei hundert Prozent das Maximum erreicht ist, aber so "hohe" Anspürche stelle ich gar nicht mehr.
Ich zitiere Sie, lieber Herr Dr. Scheibe: "Echte Demokraten - und dazu zähle ich jedemfalls solche populistische Verbotssympathisanten wie Frau Meyer-Landrut und manche Politiker nicht - nutzen demokratische Wege, den Gegner zu bekämpfen. Das ist mühsam und langwierig, aber es ist der korrekte Weg von Bürgern, die unser Staatswesen, die Demokratie, begriffen haben und sie verteidigen wollen." Diese Meinung teilen wir. Zudem würde ein Verbot nicht zur "Zerstörung" der Ideologie(n) führen. Vielmehr würden die Anhänger der Ideologie(n) im Untergrund weitermachen. Analog verschwindet ja auch ein Problem nicht, wenn man es verdrängt.
Meines Erachtens liegen die Probleme im Moment bei Mitgliedern der Redierung, welche unsere Staatsform, die Demokratie, nicht verstanden haben. Es wird oft nicht tief genug geschürft, denn die Demokratie wurde zum Schutz gegen "die Stärkeren" entwickelt, so dass ein friedliches Zusammenleben möglich wurde - und nicht das "Recht" des Stärkeren herrschte. "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus", ist ein Hinweis worum es geht. Die Macht von Stärkeren soll durch das Volk eingedämmt werden. Ich habe jedoch das Gefühl, dass die gewählten Volksvertreter vergessen haben auf welcher Seite sie stehen müssen. Das ist jedoch nicht alles, worauf wir m.E. achten sollten.
In den bevorstehenden - demokratischen - Wahlen sind wir zwar frei, aber wir werden - m.E. - durch Medien in unserer Meinungsbildung, in unserem Meinungsbildungsprozess, manipuliert, jedenfalls wird der Versuch unternommen. Und diese Manipulation, diese Indoktrination, gelingt offensichtlich, wie Ihre Feststellungen belegen. Das "Schlager-Sternchen" ist meiner Meinung nach ein Opfer der Manipulation. Und davon gibt es sehr, sehr zahlreiche, wie die Ergebnisse der Aufrufe zu Demontrationen beweisen.
Wir müssen uns dringend dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuwenden, dieser darf nicht zu Propagandazwecken missbraucht werden, wie seinerzeit von Hitler und seinen Gefolgsleuten. Genau das wollten die Siegermächte verhindern und haben für eine demokratische Rundfunkordnung gesorgt - jetzt ist es an uns, auf die Einhaltung des Rundfunkrechts - unter Hinweis auf die Rechtsprechung des BVerfG - zu bestehen und dafür zu kämpfen.
Viele Grüße und beste Wünsche
Jörg Stimpfig
Sehr geehrter Herr Maresch, sehr geehrter Herr Stimpfig,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen zu meinen Zeilen. Auch wenn diese tausend Prozent wohl als Betonung und Überhöhung gedacht sind, so dreht sich mir dabei doch der Magen um. Die deutsche Sprache war einmal die Sprache der Dichter und Denker und bietet m.E. mehr als das Englische eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich sehr differenziert und pointiert auszudrücken, sodaß ich es als ausgesprochenes Armutszeichen werte, wenn sich eine Abiturientin nicht anders ausdrücken kann. Nachdenklich macht mich auch, wenn Künstler sich plötzlich mit politischen Äußerungen bemerkbar machen, denn so etwas ist natürlich auch werbewirksam. Das sollte man nicht vergessen. Der Stern der Lena Meyer-Lendrut verblaßt ja z.Zt. etwas bei SAT 1, und auch sonst war es etwas stiller um sie geworden. Natürlich kann sich jeder Mensch in unserem Staat noch politisch äußern, allerdings drohen bei jedem Satz inzwischen Fallgruben, die die Meinungsfreiheit bereits einschränken. Joachim Gauck hat sich gerade dankenswerterweise zu diesem Thema klar geäußert. Wir müssen sehr wachsam sein, denn dieser unser Staat wird jeweils von Parteien regiert, und damit ist vieles, was aus dieser Richtung kommt, logischerweise nicht neutral. Wenn man bedenkt, daß es inzwischen einige wenige große Pressekonzerne in unserem Staat gibt, die eine Vielzahl von Zeitungen und auch Sender besitzen und damit kontrollieren, dann zweifle ich inzwischen stark daran, daß wir wirklich noch eine kritische Presse haben und halbwegs neutral informiert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Helge Scheibe