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Der Weg zu innerem Frieden soll mit den drei Worten: "Nicht mein Problem"
beginnen. Diese Behauptung, die ich soeben zufällig gelesen habe, wurde auf
Facebook bis jetzt bereits über 250 mal geteilt. Soll Gleichgültigkeit zu
innerem Frieden führen? Soll man mit Desinteresse zu innerer Ruhe kommen?
Oder können Wurschtigkeit und Wegschauen auch zu Verantwortungslosigkeit,
Verachtung und Unmenschlichkeit führen?
Ist nicht Interesse zum Beispiel eine Voraussetzung für Liebe? Wenn jemand
kein Interesse an einem anderen Menschen hat, kann diese Person dann von
Liebe sprechen? Führt wahre Liebe nicht zu Glück und Zufriedenheit, zu
innerem Frieden?
Wenn wir ein Steckenpferd, ein Hobby, haben, dann ist doch sonnenklar, dass
wir uns für vieles, wenn nicht für alles, was mit unserem Hobby zu tun hat,
interessieren und nicht desinteressiert sind. Macht uns ein Hobby nicht
innerlich zufrieden und ausgeglichen
Wenn wir uns selbst beobachten, wann sind wir nicht im inneren Frieden,
wann sind wir unzufrieden? Wie geht es uns, wenn wir Aversionen hegen, wenn
wir hassen? Ich bin dann nicht im Frieden mit mir. Ähnliches gilt für das
Verlangen, wenn wir etwas haben wollen, wenn wir Sehnsucht haben - dann
sind wir unzufrieden, meine ich.
Die Verdrängung: "Nicht mein Problem", weist meines Erachtens darauf hin,
dass ich etwas nicht wahrhaben möchte, wiewohl ich es schon gehört, gesehen
oder gelesen habe. Ich lehne etwas ab, ich will es nicht. Wie kann etwas zu
innerer Ruhe führen, wenn ich "Aufwand" betreiben muss, um es wegzuschieben?
Meiner Erfahrung nach sind Aversion und Verlangen, gesteigert bis zur Gier,
zwei wesentliche Ursachen für Unzufriedenheit. Über diesen beiden Wurzeln
für innere "Unruhe" und mangelnde Zufriedenheit, fürs Unglücklichsein,
steht die Ignoranz. Das Ignorieren der Wahrheit, das Ignorieren dessen was
ist, wie die Dinge wirklich sind.
Wie können wir glücklich und zufrieden sein, wenn wir ignorieren, wie die
Dinge wirklich sind: Etwa die Ignoranz, dass Hass und Gier nicht zu innerem
Frieden führen, hat Unzufriedenheit als Folge. Die Ignoranz, dass sich
alles, wirklich alles, stets und ständig verändert, führt zu falschen
Einschätzungen und Handlungen - wir halten zum Beispiel an etwas fest,
obwohl sich alles in Veränderung befindet. Wenn wir nachher noch leben,
haben wir uns bereits verändert - Zellen sind abgestorben, die Zehen- und
Fingernägel sowie unsere Haare sind gewachsen. Kann man zu innerer Ruhe
finden, wenn man an was auch immer festhält, was der ununterbrochenen
Veränderung unterliegt?
"Nicht mein Problem", das ist meines Erachtens nicht nur die Verweigerung
der Kenntnisnahme einer bereits wahrgenommenen Wirklichkeit, die verdrängt
werden soll. Vielmehr ist dieser Spruch für mein Dafürhalten auch ein
Ausdruck für Aus- und Abgrenzung. Und damit können diese drei Worte eine
faschistoide Anmutung bekommen. Bekanntlich hat Faschismus die Bedeutung
"Bündel" (Ital.) und bezeichnet eine gesammelte Menge sowie eine
übereinstimmende und abgegrenzte (politische) Gruppe.
Für mich passt die Auffassung: "Nicht mein Problem" zu Personen, die zum
Beispiel zu Ignoranz neigen, zu Egozentrizität und zu Aus- und Abgrenzung.
Dass eine derartige Einstellung zu innerem Frieden führen soll ist für mich
nicht einsichtig. Allerdings bin ich lernfähig.

Jörg Stimpfig


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