Herr Mützenich sagte in einem Interview(SVZ vom 16.4.24), dass Diplomatie in der Berichterstattung leider kaum eine Rolle spielt. Sie ist für die Medien wahrscheinlich nicht sensationell genug. Und es wird eher über Katastrophen und Kriegsschauplätze berichtet.
Warum ist das so und muss das nicht geändert werden?
Medien haben einen Bildungsauftrag und sollten den auch wahrnehmen.
Es reicht nicht, die Welt nur zu beschreiben, man muss sie auch verbessern, wie Karl Marx das von der Philosophie forderte.
Im Manifest der Meinungsvielfalt sollte deshalb die Förderung von Kultur und Bildung ein größeres Gewicht erhalten.
Wenn man es auf die einfachen Dinge des Lebens herunterbricht, könnte man sagen, dass die Diplomatie doch sozusagen die Prävention einer Krankheit ist und es Sinn macht, sich damit intensiver zu beschäftigen als mit deren Heilung.
Man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass Kriege eine Naturkatastrophe sind.
Kriege sind immer und eine ganz schlimme Krankheit!!
Es gilt, sie wie Cholera und Pest zu verhindern und gänzlich auszumerzen.
Ich denke, wenn die Medien der Diplomatie und ihren Erfolgen mehr Aufmerksamkeit, mehr Zeit und mehr Bedeutung widmen würden, könnten Entscheidungen durch Macht und Gewalt reduziert werden.
Ein gewachsener Friede ist immer stabiler als ein verordneter.
Mit sorgenvollen Grüßen über die Zeichen der Zeit
I. Hollnagel