Liebe Leser, lieber Schreiber,
Zu Zeiten, als in Mecklenburg noch die SPD mit der CDU koalierte, die Welt noch in Ordnung war und Wohlstand sowie billiges Gas aus dem Osten durch die Pipelines strömten, errichtete Russland als Ausgleich für den Bau der Nordstream II Leitungen in der Ostsee in MV eine Umweltstiftung.
Dann kam in Berlin eine andere Regierung an die Macht, die Verhältnisse änderten sich und die Krisen begannen. Das Gas und der Wohlstand flossen nicht mehr, aber die Umweltstiftung blieb.
Nun regiert in Mecklenburg-Vorpommern eine rot /rote Koalition und die CDU befindet sich in der Opposition.
Da letztere aber nicht mehr weiß, was sie gestern noch regiert hat, möchte sie nun die Umweltstiftung auflösen und die Gelder verteilen, denn es soll sich um 16 Millionen Euro handeln, die nicht an Russland zurückgegeben wurden und auch hier verbleiben sollen. So wünscht es die CDU.
Erwin Sellering, SPD, der der Stiftung vorsitzt, sagt, man könne die Umweltstiftung rein rechtlich nicht auflösen.
Zur Entscheidung der langen Streiterei wurde jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben, das auf ca. 30 Seiten und für 60.000 € feststellte:
Nein, man kann die Stiftung juristisch nicht auflösen.
Man könnte über diese Farce schmunzeln, aber eigentlich ließen sich die 60.000 €, die das Gutachten kostete, im Gesundheitswesen oder der Bildung sinnvoller einsetzen.
Mit nordöstlichen und sehr verwunderten Grüßen
I. Hollnagel