„Autor fragwürdiger Thesen bei Allmende“ - nicht Ihr Ernst, Frau Wüstholz, oder? Jede These lädt zu Fragen ein, jede These ist würdig, hinterfragt zu werden. Die Fragwürdigkeit ist folglich jeder These immanent, muss also gar nicht extra erwähnt werden. Aber diesen ursprünglichen Sinn von „fragwürdig“ meinten Sie gar nicht, stimmt‘s? Sie meinten „fragwürdig“ im Sinne von „zweifelhaft“, „bedenklich“, „obskur“ - oder?
Ich besuche gerne die Vorträge der Allmende, gerade weil hier gefragt und diskutiert werden darf. Und Thesen, die man nicht hinterfragen darf (Beispiel: die offizielle Corona-Erzählung), die nach Ihrer Lesart also „unfragwürdig“ waren, die haben sich samt und sonders als unwahr erwiesen! Als Journalistin sollten Sie sich des exakten Gebrauchs der Wort(sinn)e verschreiben und nicht der propagandistischen Umdeutung selbiger! „Fragwürdig“ finde ich den inflationären Gebrauch des Wortes „antisemitisch“. Wenn man einen Wolodymyr Selenskyi kritisiert, weil man ihn für totalitär und populistisch hält, ist das keineswegs antisemitisch, bloß weil W. S. zufällig Jude ist. „Antisemitismus“ bedeutet Judenhass, d. h. Hass auf Menschen, weil sie Juden sind. Ich habe bis heute nicht einmal gewusst, dass Selenskyi Jude ist. Ich fand ihn deshalb gestern aber nicht weniger grässlich. Nicht-Antisemit zu sein bedeutet schließlich nicht, einem Juden alles durchgehen zu lassen, bloß, weil er Jude ist. Das wäre genauso rassistisch wie umgekehrt. Eine letzte Frage: was hat das Foto mit dem Artikel zu tun?
Esther Lorenz