Politparasiten
Zunächst beginnt alles sehr harmlos, ehrlich engagiert, die eigene politische Überzeugung will in der Gesellschaft und einer nahestehenden Partei mitwirken, sie nach vorn bringen und auch für eine stabile Zukunft sorgen. Natürlich gibt es auch die, welche unter dem Deckmantel von Altruismus und zur Show gestellten Dynamik, nach einer schnellen Karriere oder nur eigenen Vorteilen schielen.
In dieser Gemengelage beginnt das Leben in Partei und Kommunalen Parlamenten. Interessengemeinschaften und Mehrheiten werden gesucht und auch gefunden. Gibt Du mir was, geb ich Dir was und beide haben wir gewonnen. Das können prägende und erfolgversprechende Erlebnisse sein, die ungeahnte Möglichkeiten aufzeigen. Dann lernt der Parteifreund unaufhaltsam die Demokratie, und wird unter der begleitenden Pflege der Fraktion und allseits wuselnder Lobbyisten, erwachsen. Der Aufstieg ins kleine und große, Geld des Parlamentariers, wird mit Beraterverträgen und sonstigen Kleinigkeiten hilfreich unterstützt.
….und ganz oben angekommen, wird oft nicht durchgeatmet und regiert, sondern der Übergang vom Politiker zum wie auch immer gearteten Sprung ins Becken des Kapitals gewagt. Der erste namhafte Politiker in der BRD, der diesen Sprung tat, war der FDP Vorsitzende Erich Mende und mit diesem „Blindflug“ von 1967 machte er eine wenig elegante Bauchlandung. Berni Kornfelds Fond IOS schwächelte, stürzte ab, mit Ihm auch der schöne Erich und nach diesem unschönen Abgang beendete er seine politische Kariere erfolglos in der CDU. Es folgten kleine und größere Politiker, Staatsekretäre, sowie Minister. jeder Parteiencouleur, mit einem leichten Plus für die FDP. Da war z.B. Ronald Prophalla CDU ehemaliger Kanzleramtsminister wurde Vorstand und Lobbyist bei der DB, Hannelore Kraft ehemalige Ministerpräsidentin NRW SPD im Vorstand der REW AG, Stefan Mappus ehemaliger Ministerpräsident Baden-Württemberg CDU, Pharmakonzern Merck, Roland Koch ehemaliger Ministerpräsident von Hessen marodiert auch mit wenig Erfolg durch Vorstände, Edmund Stoiber, ehemaliger Ministerpräsident Bayern CSU im Vorstand TVSat1, Sigmar Gabriel ehemaliger Ministerpräsident Niedersachsen und SPD Vorsitzender sowie Außenminister Vorstand Deutsche Bank, zurückgetretener Ministerpräsident Lothar Spät, Jena Optik, Ludwig Pfahls ehemaliger Staatssekretär CSU Daimler-Benz Deutschland Belgien dann aktive Verstrickungen mit Waffenhändler Schreiber, Gundar Röstel ehemalige Grüne Vorsitzende nach EON sowie NBB, Martin Bangemann ehemaliger FDP-Chef Bundeswirtschaftsminister und EU- Kommissar für Telekommunikation dann im Telefonkonzern O2, usw. usw. die Liste nimmt lange kein Ende und hier sind nur einige Schwergewichte genannt.
Im Allgemeinen wird über headhantende Lobbyisten Politikerbeute gemacht. Wer die besten und lukrativsten politischen Kontakte bieten (verkaufen) kann, wird nahtlos in hochdotierte Stellungen gehieft, die mit vorher vertretenen Überzeugungen kaum zusammengehen … oder doch? Bei der CDU /FDP im Übergang zu Wirtschaftskonzernen kann noch unanständig logisch argumentiert werden, aber beim Übergang von Grünen sowie SPD- Mandatsträgern ins pralle Leben der Wirtschaftsbosse oder Lobbyisten muss der Keim des Politparasiten schon länger sein Nest gebaut haben.
Auch andere Fassetten von Lobbyismus und Vorteilsnahme gab es natürlich zu Hauf, dabei erinnern wir uns an den Newcomer Philipp Anthor, der mit Beratervertrag, Lobbyarbeit und Vorteilsnahme über seine Geldgeber politisch ein wenig ausrutschte, doch nun, nach der Einsicht vertrauensbildender zu arbeiten, inzwischen wieder lautstark Fuß fassen konnte. Unter anderem auch Vorteilsnehmer die in der Pandemie ihre Geschäfte auf dem Rücken der Not anderer machten und dabei Millionen verdienten.
Allerdings gibt es in der Bundesrepublik 2 ungekrönte Könige der Politparasiten, Gerhard Schröder schuf sich während seiner Amtszeit als
Bundeskanzler der SPD seinen zukünftigen Arbeitsplatz selbst und Friedrich März verkaufte seine politischen Kontakte eines CDU Fraktionsvorsitzenden mehr als 16 Jahre an das Kapital. Ersterer schon auf dem absteigenden Ast, mit der schweren Bürde eines Knechtes Putins, der mit dem Anstrich einer Männerfreundschaft und dem Vorschub eines Exbundeskanzlers mit seinem Kremelwashing, keinen Erfolg hatte. Altersstarrsinn, nein, denn sogar sein Schatten macht keine Fehler!!
Friedrich Merz, Politikwissenschaftler, kam nach 16 Jahren als kapitalgesättigter Jet-Pilot in ein politisches CDU Niemandsland zurück.
Erst waren die Starts und Landungen ein wenig holprig, aber dann zeigte er, dass wenn man öfter über das Ziel hinausschießt durchstarten und die selbstverschuldeten Abwinde des Gegners nutzen kann.
Nach den langen Jahren des Politparasiten will Friedrich Merz nun mit der Kürzung von Sozialleistungen die Besteuerung seines Flugbenzins verhindern und damit dem überbieten von populistischer Magerkost den Pilotensessel mit dem des Bundeskanzlers tauschen.
Ja, und die AFD hat in der Kürze der Zeit, trotz des übriggebliebenen Bodensatzes von Akademikern, noch kaum Politparasiten hervorgebracht, denn sie bauen erfolgreich Netze, konspirative Netze für ein besseres und identisches Deutschland. Die alten und neuen Rechtsnationalen geben sich als Politverweser im Geiste einer ruhmreichen deutschen Vergangenheit, mit Rassismus und allen negativen Folgen, die sich Stück für Stück im Bewusstsein Abgehängter zu neuer deutscher Größe aufschwingen sollen.
Reinhard Erdloff
Politparasiten Ⓚ
- von Reinhard Erdloff
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Ein Kommentar
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Sehr gut dargestellt in diesem Artikel. Herzlichen Dank dafür.