Das Wetter im Jahr 2023 im Süden des Thüringer Beckens war weder durchgroße Niederschlagsmengen oder lange Hitzperioden. wie sie anderenorts auftraten, gekennzeichnet. Die erste Hälfte des Herbstes war jedoch ungewöhnlich mild. Die Tiefsttemperaturen lagen. 2023 bei -6°C, die Höchsttemperaturen überschritten keine +34°C. Auffallend waraußerdem, dass in allen Monaten des vergangenen Jahres ein starker Wind blies, was möglicherweise ebenso wie die milden Herbstmonaten eine Auswirkung des Klimawandels ist Die gesamte Niederschlagsmenge betrug von Januar bis Ende Dezember 608 l/m² und lag damit um 16% über der des bisherigen langjährigen Durchschnitt jedoch noch im normalen Streubereich. Allerdings fielen die Niederschläge nicht gleichmäßig an. Nach den normal üblichen Regenmengen im März und April ging die Saat gut auf. In den Monaten Mai, Juni und Juli fiel dagegen 1/3 weniger Niederschlag als in den langjährigen Vergleichsmonaten. Deshalb musste der Kleingärtner in dieser Zeit viel gießen. In der Zeit vom 23. Mai bis 15 Juni, d.h. über 3 Wochen lang regnete es so gut wie gar nicht. Das war aber genau die Zeit des günstigsten Wachstums und der Reife früher Erdbeersorten. Trotz viel Gießens war der Ertrag sehr mager. Hingegen gediehen Gurken, Tomaten und Zucchini sowie Rote Bete und Bohnen gut und setzten reichlich Früchte an. Dank des reichlichen Niederschlags im August und des warmen Frühherbstes konnten gute Ernteergebnisse eingebracht werden. In meinen Garten hatte ich einen Hokkaidokürbis gepflanzt, der zunächst ein spärliches Wachstum aufwies. Im August erhöhte sich die Geschwindigkeit seines Wachstums enorm, weil für ihn optimale Wetterbedingungen vorhanden waren. Täglich konnten wir an ihm neue Blätter und Blüten erkennen. Bis Mitte Oktober ernteten wir von ihr 13 ausgereifte Hokkaidokürbisse . Die Herbstaussaat von Spinat ging gut auf, die Neuanpflanzung von Erdbeeren und Grünkohl ging gut an. Auch Möhren und Rote Bete wuchsen Dank des angenehmen September- und Oktoberwetters noch etwas und lieferte einen reichlichen Ertrag. Viele Obstbäumen behielten ihre Blätter noch 14 Tage länger als in vorangegangenen Jahren. Ende November setzte der Frühwinter ein und der Garten versetzte sich mit dem einsetzenden Schneefall in den Winterschlaf. In der letzten Dezemberhälfte gab es noch mal viel Regen bei milden Temperaturen.
Die Kleingärtner hoffen, dass 2024 wieder ein gutes Gartenjahr wird.
Dr. Helmut Jendro