Wie „gütig“ Israel mit den Palästinensern umgeht, erfahren wir aus den Medien. Die israelische Armee stellte 300 Liter Treibstoff in der Nähe des größten und mit über 1000 Menschen überbelegten al-Shifa Krankenhaus in Gaza-Stadt ab, damit die Generatoren des Krankenhauses Strom für medizinische Geräte erzeugen können. Man muss den einseitig berichtenden Medien dankbar sein, dass sie nur mit kleinen Zahlen hantieren. 300 Liter, das sind 15 Treibstoffkanister zu je 20 Liter. Warum stellen die Medien diese „außerordentliche“ Leistung und Liebenswürdigkeit der Israelis werttreu nicht in anderen Einheiten unter Verwendung Erstaunen erregender Zahlen dar? Wie wäre es mit 300.000 ccm oder 300.000.000 cmm (Kubikmillimeter)? Solche Zahlen beeindruckten naive Gemüter mehr. Hat irgendeiner der Reporter den deutschen Couch potatoes vorgerechnet, wie viele Minuten diese 300 Liter Treibstoff zur Stromerzeugung reichen? Das dürfte angesichts der dortigen medizinischen Notlage zeitlich gesehen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Und dann? Wie wäre es, wenn Israel die Stromversorgung dauerhaft sicherstellte? Das wäre eine echte Nachricht, die es verdient hätte, der Öffentlichkeit mitgeteilt zu werden. Oben erwähnte Nachricht ließ mich an die Begebenheit aus Matthäus 15, 22-28 denken. Eine kanaanitische Frau (also keine Frau aus dem auserwählten Volk) kommt zu Jesu und bittet ihn, ihre Tochter gesund zu machen. Ihr Glaube ist groß in die Allmacht Jesu. Vordergründig weist er sie ab und erklärt, nur zu den „verlorenen Schafen“ Israels von Gott gesandt zu sein und unterstreicht dies mit den Worten: „Es ist nicht recht, dass man den [israelitischen] Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde“. Die Frau lässt nicht locker: „Ja, Herr, aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen“. Angesichts des starken Glaubens der Frau heilt Jesus deren Tochter. Es ist erschreckend: Die nicht auserwählten Menschen werden in jener Begebenheit als „Hunde“ bezeichnet. Die kanaanitische Frau würde man heute als palästinensische Frau bezeichnen.
Wie soll der Konflikt im Nahen Osten jemals friedlich gelöst werden? Macron setzte sich kürzlich für eine Waffenruhe ein, Scholz lehnt dies ab. Er gibt Netanyahu freie Hand als getreuer Vasall seines transatlantischen Oberherrn. Besitzt Scholz überhaupt noch einen Rest der SPD-DNA?
Vom Tisch fallende Brotkrumen
- von Dieter Heußner
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