Liebe Leser, liebe Schreiber,
in dieser Rubrik wird viel, ja fast ausschließlich geklagt, geschimpft und gemahnt - und meist wohl zurecht. Aber es gibt noch etwas anderes auf der Welt. Mir wurde in den letzten Tagen bewusst, dass ich selten einen so schönen Herbst erlebte. Es stürmt nicht, es schneit nicht und von größeren Katastrophen in unserem Lande ist zur Zeit und zum Glück auch nichts zu hören.
Da fielen mir zufällig diese Zeilen von Friedrich Hebbel in die Hände.
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah.
Die Luft ist still als atmete sie kaum
und dennoch fallen raschelnd fern und nah
goldgelbe Blätter ab von jedem Baum.
O, stört sie nicht die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
denn heute löst sie von den Zweigen nur,
was von dem milden Strahl der Sonne fällt.
Genau so einen Tag erlebte ich jüngst in meinem mecklenburgischen Garten und wünschte, er wäre republikweit und für alle so schön.
Aber vielleicht kann ich mit dem Gedicht ein wenig diese Stimmung zu Ihnen tragen und Ihnen wünschen, sie möchten in den nächsten Tagen und Wochen ähnlich frohe Erlebnisse haben.
Ich grüße Sie und hoffe, dass Sie einen guten Wochenstart haben.
I. Hollnagel