Lobenswert, dass es bei jüdischen Mitbürgern in Deutschland auch anders Denkende gibt, als nur diejenigen, die Deutschland global seit 80 Jahren nur als Verursacher von Gewalt gegen Juden einstufen.
Was ist der Grund für diese Zeilen?
Vor ca. 45 Jahren hatte ich die Möglichkeit, mich mit jüdischen Mitbürgern zu unterhalten. Zunächst wusste ich gar nichts, dass sie jüdischer Herkunft waren. Was mir persönlich absolut nichts ausmacht. Mit ist jeder recht, der mir persönlich anständig entgegen kommt.
Mit einem, damals 100-Jährigen Mitbewohner, hatten wir zu seinem 100-sten Geburtstag im Hause eine Feier zu seinen Ehren abgehalten. Der Bewohner erzählte uns „Jungspunden“, ich war damals etwa 40 Jahre alt, aus seinem Leben. Da wurde uns erst bekannt, dass er auch die unrühmliche Zeit Deutschlands miterleben musste, es auch überlebt hat. Überlebt auch deshalb, weil im damalige Deutsche (Nachbarn und Freunde) geholfen haben, sich vor den Nazi-Schergen versteckt zu halten. Auch konnte er sich dann ins Ausland absetzen, um sich selbst abzusichern. Als der 2. Weltkrieg vorbei war, kam er in den 50-er Jahren wieder nach München zurück.
Auf meine Frage hin, warum er trotz dieser damaligen Gräuel wieder nach Deutschland zurück kam, antwortete er mir mit einem sehr freundlichen Ton: „Ihr von heute könnt ja nichts dafür, dass es damals so war!“ Warum also sollte ich Euch in irgendeiner Weise Gram sein?
Genau eine solch ähnliche Aussage bekam ich auch von einer damals 97-jährigen Jüdin!
Ich bin felsenfest überzeugt davon, dass es solche, heute lebenden Jüdinnen und Juden gibt. Doch leider wird in den heutigen Gazetten und Medien immer nur NEGATIVES und sehr dunkel Gefärbtes berichtet. Auch die selbsternannten Historiker auf allen Ebenen berichten immer nur NEGATIVES und Schlagzeilenträchtige Eindrücke aus dieser Zeit. Es ist Gott sei Dank oft vorgekommen, dass damalige Deutsche aus der normalen Bevölkerung, Juden gegen den Nazi-Terror geholfen haben.
Alois Sepp
Nachsatz: Bin überzeugt davon, dass ein solcher Leserbrief von KEINER Zeitung abgedruckt wird. Ist logisch, denn mit solch windigen Zeilen schafft man keine Auflagezahlen!
Ich denke, es ist selbstverständlich, alle Menschen gleich zu behandeln, unabhängig davon, von welcher Herkunft sie sind, welche Religion sie angehören. Umgekehrt muss man jedoch auch erwarten, dass andere Menschen eine ähnliche Einstellungen haben.
Das ständige Wehklagen über Antisemitismus hat eine Ursache. Es sind weniger Ressentiments, sondern die Wahrnehmung, wie unterschiedlich Juden und Palästinenser von Politik und Medien wahrgenommen werden.
Wer (zu Recht) das Recht des Staates Israel fordert (für alle, die es noch nicht wissen: dieses Recht ist in der UN-Charta hinterlegt und verankert), der muss auch das Recht der Palästinenser auf eigenen Staat hervorheben und auf der Bühne der Weltpolitik entsprechende Initiativen ergreifen.
Es zeugt von Doppelmoral und Erbärmlichkeit, wenn z.B. Fr. Baerbock das Recht Israels auf Verteidigung fordert, und für die Palästinenser nur humanitäre Hilfe einfordert. Welch ein Unterschied in der Bewertung! Welch ein Versagen!
Wer glaubt, mit solchen unterschiedlichen Forderungen den Nahost-Konflikt zu lösen, glaubt der auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten?
Na ja, auf Raumschiff "Berlin" gehen die Uhren anders. Ketzerisch gesagt: Mal vorwärts, mal rückwärts, andersmal nur blödsinnig!