So auszugsweise ein Bericht von heute Nachmittag:
„Der Krieg Israels mit der Hamas ist nach Angaben der israelischen Regierung „in eine neue Phase getreten“. „Vergangene Nacht hat der Boden in Gaza gebebt. Wir haben oberhalb der Erde und unterhalb der Erde angegriffen“, sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant am Samstag in einer Videobotschaft, in der er sich auf die israelischen Bombardierungen von Tunnelanlagen im Gazastreifen bezog. Armee-Angaben zufolge wurden dabei 150 unterirdische und militärische Ziele der radikalislamischen Hamas getroffen.“
Meine unmaßgebliche Meinung wertfrei betrachtet:
Und da wundert sich Israel, dass sie von ihren umliegenden Nachbarn hasserfüllt betrachtet werden? In dieser Gegend brodelt es seit sehr vielen Jahren, keiner will nachgeben, am allerwenigsten die Israelis. Würden die Israelis endlich den Palästinensern eine eigene territoriale Eigenständigkeit zugestehen, wären die kriegerischen Auseinandersetzungen gar nicht notwendig. Jeder nimmt für sich in Anspruch: „In Frieden leben zu wollen!“ Warum denkt ein Netanjahu nicht endlich einmal anders als nur an Krieg und Selbstherrlichkeit?
Alois Sepp
Wie jeder Staat hat Israel das Recht, sich zu verteidigen (siehe UN-Charta). Es hat aber auch die Pflicht, seinen Nachbarn ebenfalls das Recht auf gleichberechtigte Existenz zuzugestehen. Die meisten Politiker sehen nur den ersten Teil, den zweiten Teil leugnen sie oder wollen ihn nicht sehen.
Jedem Menschen ist der Grundsatz "Ursache - Wirkung" geläufig. Der zu Recht als Terror eingestufte Überfall der Hamas auf Israel (er ist auf das Schärfste zu verurteilen!) ist eine Wirkung auf die Nahost-Politik der USA und Israels. Wer das Nahost-Problem lösen will, muss die Kausalkette nüchtern erkennen und daraus Schlussfolgerungen ziehen.
Israel mag eventuell erfolgreich sein mit seiner Offensive im Gaza-Streife. Gab es ähnliche Offensiven nicht bereits in früheren Jahren? Haben sie das Problem grundlegend beseitigt? Ich vermute, dass in einigen Jahren dasselbe "Spiel" weitergeht, sowohl zu Lasten der Israelis als auch zu Lasten der Palästinenser.
Solange weder die USA noch die EU starken Druck auf Israel ausüben, die vor ca. 30 Jahren vereinbarte Zwei-Staaten-Lösung durchzusetzen (nicht zu bitten!), wird der Nahost-Konflikt immer wieder aufleben.
Haben die USA nichts aus Vietnam, Afghanistan und Irak gelernt? Sie konnten diese Länder nicht besiegen geschweige denn befrieden. Warum gehen sie davon aus, dass man die Hamas besiegen kann?
Der türkische Staatspräsident Erdogan, ein gewiefter Taktiker, attestiert der Hamas, eine Befreiungsbewegung zu sein. Ob das stimmt, sei dahin gestellt. Zumindest in Brüssel, Berlin und Paris sollte man von althergebrachten irrigen und falschen Konzepten Abstand nehmen.
Zeitenwende für Nahost ist angesagt: Deutschlands Staatsräson muss sein: Konstruktiver aktiver Beitrag zur Lösung des Nahost-Konflikts (ohne Rücksicht auf Israels Missfallensbekundungen).
Der Nahost-Konflikt ist zur Zeit in allen Medien präsent. Die Berichterstattung ist zum Teil gefärbt. Daher ist es äußerst wichtig, im Rahmen der "medialen Verblödung" (Zitat des verstorbenen unabhängigen Auslandsjournalisten Peter Scholl-Latour) die Worte auf die Goldwaage zu legen.
Die ARD (über die GEZ finanziertes deutsches Pay-TV) erstellte kürzlich eine Liste für ihre Journalisten, auf exakte Wortwahl in der Berichterstattung zu achten. Es geht nicht um den journalistischen Grundsatz, Tatsachen als Tatsachen und Meinungen als Meinungen deutlich zu kennzeichnen. Es geht um Beeinflussung der Hörer und Zuschauer, kurzum um mediale Manipulation und damit um - ich wiederhole das obige Zitat - um mediale Verblödung.
Das 47-seitige Arbeitspapier der ARD ist von den "Nachdenkseiten" herunterladbar unter:
https://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/231027-Glossar_Berichterstattun-gNahostkonflikt.pdf
Es lohnt sich, dieses Dokument durchzuarbeiten. Sie werden dann erkennen können, ob und wie die von den Chefredaktionen der Medien heraus- bzw. freigegebenen und letztendlich ausgestrahlten Nachrichten Sie durch "geschickte" Wortwahl manipulieren.