Münchner Merkur vom 22.09.2023 Leserforum "Wandel ist notwendig"
Unser Leben währet 70 Jahre und wenn’s hochkommt 80, darum ist Eile geboten, die Schöpfungsordnung Gottes wieder in Kraft zu setzen. Die Männerdomäne hat im blinden Aktionismus im Jahr 1139 die Pflicht zum Zölibat eingeführt und dabei übersehen, dass sie sich dadurch ihr eigenes Gefängnis gebaut hat in der Melancholie und Resignation oft ihre Begleiter sind. Die Frau, die zweite Hälfte der Schöpfung, haben sie in ihrem Hochmut aus ihrem Bewusstsein ausgeblendet. Hätte Gott aber keine Frau erschaffen, wäre Jesus nicht geboren worden. Logischerweise gäbe es dann auch keine hochrangigen zölibatär lebenden Kleriker. Solange die Institution katholische Kirche mit Papst Franziskus und seinem betagten Gefolge nicht zugeben kann, dass auch sie aus Männern und Frauen, eben aus Menschen mit Herz und Gefühlen besteht, betreibt sie Schaumschlägerei.
Was würde die katholische Kirche durch die Freistellung des Pflichtzölibats verlieren?
Vielleicht Macht und Reichtum! Was würde sie gewinnen? Ganz bestimmt: Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Verständnis, Menschlichkeit und Liebe! Denn: Liebe ist der Weg Gottes zum Menschen; Liebe ist auch der Weg des Menschen zu Gott!
Ilse Sixt
Auf https://de.wikipedia.org/wiki/Zölibat findet man detaillierte Informationen zum Thema (Pflicht-)Zölibat. Es ist empfehlenswert, die dort eingestellten Aussagen aufmerksam durchzugehen. Dort ist auch das Jahr 1139 erwähnt.
Nicht nur die kath. Kirche übertrat mit Einführung des Zölibats die von Gott gegebenen Ordnungen. Laut Schöpfungsgeschichte der Bibel übertrat bereits der mit einem freien Willen von Gott ausgestattete Mensch (Adam) die göttliche Ordnung, indem er und seine Frau verbotenerweise von den Früchten des in der Mitte des Paradieses gepflanzten Baum des Lebens aßen. Von einem Apfel ist in der Bibel nicht die Rede. Dass Adam bei der Unterredung mit Gott dann die Schuld auf Eva schob, zeugt nicht gerade von Rückgrat.
Die kath. Kirche überträgt die Vorschriften des Zölibats rückwärts auch auf Petrus; dieser Umstand ist sehr bemerkenswert, weil sie dadurch nämlich ihre Schäfchen absichtlich verdummt: Während die Lutherbibel beschreibt, dass Jesus die Schwiegermutter des Petrus (d.h. Petrus ist verheiratet; siehe Matth. 8, 14-15) heilt, ist in der Einheitsbibel der kath. Kirche von einer "Schwester" die Rede. Schön für eine "Firma", wenn sie weiß, wie sie ihre Schäfchen wohldosiert mit "Informationen" versorgt und impft. Ist die kath. Kirche also nicht nur das erste weltweit operierende Finanzinstitut ("Peterspfennig"), sondern auch eine ausgefeilte Propaganda- und Verdummungsmaschine?
Die von Ihnen geforderte Glaubwürdigkeit erreicht man nicht nur durch Aufgabe des Pflichtzölibats; weitere dringend erforderliche flankierende Maßnahmen sind die Aufgabe aller biblisch nicht begründbaren Irrlehren dieser Kirche, d.h. nicht nur der Verzicht des Dogmas der Unfehlbarkeit des Papstes und der Verzicht, die allein seligmachende Kirche zu sein.
Würde Jesus heute Mitglied in der kath. Kirche sein?