In meiner Jugendzeit las ich einen Artikel in einer renommierten Zeitung, in dem der Autor die These aufstellte, dass es in der durch Historiker belegten Geschichte der Menschheit äußerst selten keine kriegerischen Auseinandersetzungen gegeben habe. Man darf jedoch nach den Gesetzen der Logik nicht schlussfolgern, dass in diesen Friedensperioden tatsächlich keine Kriege stattfanden. Man hat bisher nur keine Belege für Kriege.
In jedem Krieg sterben Menschen, und zwar auf beiden Seiten der Konfrontation. Das ist sehr schlimm, weil dadurch ein Teil der kämpfenden Generation (meist junge Männer) ausgelöscht werden und somit nach Ende des Krieges für den Aufbau ihres Landes nicht zur Verfügung stehen. Ähnliches gilt mit Blick auf die schwer verwundeten Soldaten: sie büßen einen Teil ihrer Arbeitskraft und Leistungsmöglichkeiten ein. Der wirtschaftliche Schaden ist immens. Alle diese Aussagen beziehen sich auf alle am Krieg teilnehmenden Seiten.
Neben dem Verlust an Menschenleben stirbt auch die Wahrheit. Sie wird verdreht, manipuliert; jede Kriegspartei möchte sich in ein möglichst günstiges Licht setzen, in der Hoffnung, Sympathien bei nicht unmittelbar beteiligten Parteien zu erwerben und sie für sich einzunehmen.
Diese Manipulationen sind nicht immer sofort zu erkennen, vor allem dann nicht, wenn sie von Medien verbreitet werden, denen man in der Vergangenheit traute. Hinzukommt, dass er Einzelne weder genügend Zeit noch Gelegenheit hat, den Informationsgehalt der Nachrichten auf Richtigkeit zu überprüfen. Wer möchte z.B. in die Ukraine fahren, direkt an die Front, und sich der Gefahr aussetzen, dort unter die Räder zu kommen?
Im Ukraine-Konflikt lassen sowohl die Ukraine als auch Russland ihre Propaganda-Maschinen auf Hochtouren laufen. Die deutsche Bundesregierung verbietet die Verbreitung von russischen Informationen (z.B. RT.de; „Russia Today“). Diese Zensur ist mit dem Grundgesetz (GG) nicht vereinbar. Gleichzeitig gibt sie damit indirekt zu, dass sie die Bürger dieses Landes für geistig nicht stabil hält und ihnen abgrundtief misstraut. Nun ja, wer trotzdem an deutschsprachige Informationen aus russischen Quellen kommen will, findet Wege.
Der Filterung russischer Informationen steht diametral die ungefilterte Aufnahme, Entgegennahme und Verbreitung ukrainischer Informationen durch deutsche Medien gegenüber. So wie ein am Verdursten befindlicher Mensch unreflektiert jeden Tropfen Wasser, selbst aus einem Tümpel, zu sich nimmt, handeln viele Menschen. Sie tun das vermutlich aus falsch verstandener Solidarität mit der armen Ukraine, die in Wirklichkeit ein wirtschaftlich ausgebrannter, korrupter Staat am Tropf der USA und der EU ist.
Ein konkretes Beispiel: Am 6.9.2023 starben auf einem Markt in Konstantinowka in der Donezker Volksrepublik 16 Menschen infolge eines Raketenangriffs, über 30 Menschen wurden verletzt. Sofort behauptete Medienkasper Selenskyj (als Schauspieler kennt er medienwirksame Tricks), dass die Russen die Urheber des Anschlags waren. Seine Behauptung übernahmen ungeprüft deutsche, österreichische und schweizerische Medien.
Die nicht gerade für einen sorgsamen Umgang mit der Wahrheit berüchtigte BILD-Zeitung ist in der Berichterstattung über diesen Vorfall ausnahmsweise zu rühmen (auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn): Ihr nicht gerade für russland-freundliche Berichterstattung bekannte Redakteur Julian Röpke recherchierte und kam zu der Schlussfolgerung, dass nicht mit Russland in Verbindung stehende Soldaten, sondern die Ukraine die Rakete abgefeuert hatte.
In der Ukraine-Blase lebende Zeitgenossen könnten nun als folgsame Schafe behaupten, dass sich die Bild-Zeitung in diesem Fall irrte. Interessanterweise kommt die einflussreiche Zeitung „New York Times“ (NYT) zur selben Schlussfolgerung!
Daraufhin wurde Selenskyjs Chefberater Michail Podoljak auf diese Analyse angesprochen. Er reagierte sehr gereizt und nervös und gab nur fadenscheinige Aussagen von sich. Er schloss ukrainische und unabhängige Untersuchungen zu diesem Angriff rigoros aus. Warum wohl? Nun ja, die Wahrheit ist ein bitt’rer Tank und wer sie braut, hat wenig Dank.
War der Angriff auf Konstantinowka die Folge eines bedauerlichen technischen Versagens der Ukraine oder war der Vorfall absichtlich inszeniert? Für Letzteres spricht die Tatsache, dass zum Zeitpunkt des Angriffs der US-amerikanische Außenminister Blinken Kiew besuchte. Was läge (Konjunktiv!) näher, dass nach Hollywood-Manier und gekonnter medienwirksamer Beeinflussung den USA und der westlichen Welt das „böse Russland“ vor Augen gestellt werden sollte? Dieser Satz ist nur eine Vermutung. Ist sie jedoch richtig, ist das ukrainische Verhalten schärfstens zu verurteilen.
Mit Vorfällen wie diesen (Angriff auf ukrainische Bevölkerung und die Schuld den Russen in die Schuhe schieben wider besseres Wissen) tut sich die angebliche heldenhafte Ukraine keinen Gefallen. Waren etwa die vielen Toten in Butscha und Irpin (beide Kommunen nahe Kiew) und von Kramatorsk (8.4.2022) auch Folgen der Angriffe der Ukraine auf die eigene Bevölkerung? Wie sorglos die Ukraine grundsätzlich mit der Wahrheit umgeht, zeigte sich auch bei dem Vorfall, als eine Rakete auf polnischem Gebiet einschlug (16.11.2022). Der rechthaberische Selenskyj sprach von einem russischen Angriff selbst dann noch, als bereits US-Präsident Biden unter Hinweis auf Informationen seines Geheimdienstes öffentlich klarstellte, dass die Rakete von Ukrainern abgefeuert worden war.
Meine Schlussfolgerung: Ich werte weder die aus der Ukraine (und damit die von deutschsprachigen Medien meist unreflektiert übernommenen) noch die aus Russland stammenden Informationen als Tatsachen. Das bewahrt mich, in die Falle der Ukraine-Blase zu tappen. Dieses Verhalten hängt mit meiner Selbstachtung zusammen.