Marler Zeitung vom 21.08.23
Meinung Jan Sternberg: Fünf Jahre "Fridays for Future" Klimabewegung hat ihre Unschuld verloren
In diesem Artikel wird schwerpunktsbezogen über die Klimabewegung der letzten fünf Jahre berichtet und am Ende gefordert: Der „Klimaschutz darf kein ideologisches Streitthema sein, sondern muss zum sozial abgefederten Projekt für alle werden“.
Der „Klimaschutz“ wird in der öffentlichen Meinung für erforderlich gehalten, weil nach Ansicht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ein „monokausaler CO2-Antrieb“ (Radiative Forcing) einen Treibhauseffekt (THE) bedingt, der den „Klimawandel“ beeinflusst. Die Begründung basiert auf Berechnungen mit der Inversion des Stefan-Boltzmann-Gesetzes (S-B-G) für eine „Erde ohne Atmosphäre“: Die Sonnenstrahlung (Solarkonstante) minus Albedo ergibt bei formaler Verteilung auf die gesamte Oberfläche der Erde eine Temperatur von -18°C. Tatsächlich gemessen werden ca. 15°C. Die Differenz zwischen berechneter und gemessener Globaltemperatur bedingen dann den natürlichen THE von 33 °C.
Die Art der Berechnung und die resultierenden Ergebnisse haben von Anfang an Kritik aufkommen lassen, die aber vom IPCC, der Politik allgemein und den als Multiplikator agierenden Medien ignoriert wurde.
Seit 2016 ist aber zusätzlich die These (bzw. das Modell) des „hemisphärischen Stefan-Boltz-mann-Gesetzes“ veröffentlicht und sachlich vertieft worden.
Dabei wird informiert, dass die Inversion des S-B-G bei der Berechnung der „Erdtemperatur ohne Atmosphäre“ falsch angewendet wurde, weil für die Anwendung des S-B-G in diesem Fall ein thermisches Gleichgewicht erforderlich ist, das real nur auf der Tagseite (Bestrahlung durch die Sonne) vorhanden ist. Die Sonne scheint nur auf einer Erdhälfte (hemisphärisch), aber man hat die Sonnenstrahlung über Tag und Nacht gemittelt. Jedem erscheint selbstverständlich, dass auf der Nachtseite keine Sonnenstrahlung vorhanden ist und demnach sich nachts auch kein thermisches Gleichgewicht zwischen Sonneneinstrahlung und Erde bilden kann.
Konsequenterweise ist damit nach naturwissenschaftlichen Kriterien der Anspruch des „monokausalen CO2-Antriebs“ falsifiziert.
Und solange jetzt die These des „hemisphärischen S-B-G“ nicht falsifiziert werden kann, hat sie anstelle der These des „monokausalen CO2-Antriebs“ Gültigkeit.
Ich bin kein Klimaforscher, meine aber auf der Basis meiner naturwissenschaftlichen Kenntnisse verstehen zu können, was bei dieser Thematik logisch oder zumindest plausibel ist.
Fortschritte zum Verständnis des Klimas können nur die „spezialisierten“ Klimaforscher bringen, wobei dann aber wegen der - in der Naturwissenschaft erforderlichen - „kritischen Betrachtungsweise“ auch gegenteilige Meinungen Berücksichtigung finden müssen.
Und bevor man „Klimaschutz zu sozial abgefederten Projekten“ werden läßt, sollte man doch bitte unter Berücksichtigung neuer naturwissenschaftlicher Erkenntnisse überprüfen, ob THE und „Klimaschutz“ bei einem aktualisierten Wissensstand überhaupt noch die erforderliche Gültigkeit haben.
Marler Zeitung: Klimabewegung hat ihre Unschuld verloren
- von Dr. Gerd Scheppers
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Das nach den beiden Physikern Jozef Stefan und Ludwig Boltzmann benannte Gesetz gibt die thermisch abgestrahlte Leistung eines idealen schwarzen Körpers in Abhängigkeit von seiner Temperatur an. Auf Grund der Entfernung der Erde von der Sonne (ca. 150 Mill. km) kann man die Sonne als idealen schwarzen Körper (siehe Definition dieses Begriffs auf Wikipedia) betrachten.
Einige Physiker veranschlagen einen realistischen Durchschnittswert für die Temperatur, die sowohl die von der Sonne beschienen Halbkugel ("Tag") und die im Schatten liegende andere Halbkugel ("Nacht") in Berechnungen mit einbezieht.
Auf https://eike-klima-energie.eu/2022/06/05/handreichung-zum-besseren-verstaendnis-der-stefan-boltzmann-inversion/ findet man eine "Erklärung" für die Notwendigkeit einer unterschiedlichen Betrachtung der beiden Halbkugeln. Überzeugt hat sie mich nicht.
Ich erinnere an den Sinn des Stefan-Botzmann-Gesetzes: Es gibt die thermisch abgestrahlte Leistung des idealen schwarzen Körpers an, nicht die auf der Erde (der Sonne zugewandten Halbkugel) ankommende thermische Leistung (Wärme) an. Unwissenschaftlich kurz: "Auf dem Weg vom Sender (Sonne) zum Empfänger (Erde) kann einiges verloren gehen").
Die auf der Erdoberfläche empfangene thermische Energie (Wärme) hängt bekanntlich von vielen Faktoren ab: Breitengrad, Wolken, usw.
Für die auf der Erde tatsächlich empfangene thermische Energie gilt zu jedem Zeitpunkt der 2. Hauptsatz der Thermodynamik (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Hauptsatz_der_Thermodynamik; wo man auch einige "lebensnahe" und für Otto Normalverbraucher verständliche gleichwertige Aussagen findet.)
Für seriöse Wissenschaftler gilt grundsätzlich: Eine physikalische Theorie kann man niemals verifizieren. Man kann sie evtl. in Teilen oder in Gänze falsifizieren (als falsch beweisen); in einem solchen Fall muss die Theorie überarbeitet werden. Das gilt auch für die in der erstgenannten URL aufgestellte Theorie.
Ich verstehe Ihre Aussage nicht, dass nach 5 Jahren die Klimabewegung ihre Unschuld verloren hätte. War sie jemals unschuldig? Das eine ist Physik (Naturwissenschaft) und das andere die Klimabewegung. "Fridays for Future" ist eine aus dem Hintergrund finanzierte Bewegung (Fr. Luise Neubauer kommt aus dem Reemtsma-Konzern; Greta Thunberg ist auch nur gelenkt), die die Länder und auch unser Land in eine bestimmte Richtung lenken will. Letzteres halte ich weder für sinnvoll noch für gut und zielführend, da ich der Meinung bin, dass wir einen starken Staat brauchen, der für seine Bürger sorgt. Ein schwacher Staat führt das Land in den Untergang.
Ich kann mit Leichtigkeit unter Zuhilfenahme von Logarithmus und Exponentialfunktion "beweisen", dass -1 = 1 ist. Daher allgemein: Vorsicht bei "Beweisen".