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Sehr geehrter Herr Spahn,

heute morgen habe ich den Nachrichten entnommen, dass Sie die sofortige Abschaffung der Rente mit 63 fordern.

Im Prinzip stimme ich Ihnen zu, da das bestehende gesetzliche Rentensystem in der derzeitigen Form längerfristig nicht finanzierbar ist.

Ich bin 61 Jahre alt und stehe seit 43 Jahren ununterbrochen im Berufsleben. Seit mehr als 30 Jahren als Leiter Innenrevision einer Genossenschaftsbank.

Mit 16 Jahren hatte ich einen durch einen betrunkenen Autofahrer verursachten Mopedunfall und bin seitdem schwerbehindert. Meine damalige Ausbildung konnte ich aus diesem Grund nicht fortsetzen.

Trotzdem wollte ich nicht aufgeben und habe eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Eigentlich war dieser Beruf ursprünglich für mich nicht einmal dritte Wahl.

Aber die Lehrstellensituation war Ende der 1970er-Jahre für junge Menschen, im Gegensatz zu heute, sehr prekär. Man musste damals froh sein, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Aber mein Ziel war es, trotz bleibender körperlicher Schmerzen dem Staat nicht auf der Tasche zu liegen, sondern mein Leben eigenverantwortlich zu gestalten.

Nun komme ich zum eigentlichen Grund meines Schreibens.

Seit Ausbruch von Corona arbeite ich überwiegend im Homeoffice.

Wenn ich ab und zu aus dem Fenster meines Arbeitszimmers sehe, erblicke ich im gegenüberliegenden Wohnungsblock ein Ehepaar, 
deutlich jünger als ich, jeden Tag im Liegestuhl liegend, eine nach der anderen rauchend und ständig das Handy vor Augen.

Mir ist bekannt, dass sie seit vielen Jahren "gut und gerne" von Hartz IV bzw. Bürgergeld leben, obwohl sie ganz offensichtlich keine Einschränkungen aufweisen, die sie an einer Arbeitsaufnahme hindern würde.

Faulheit ist für sie schliesslich kein Straftatbestand.

Wenn ich unter diesem Aspekt höre, dass berufstätige Menschen immer länger arbeiten sollen, kommt man sich von der Politik veräppelt vor.

Vor wenigen Tagen sendete mein Körper laut dem Klinikarzt ein deutliches Warnsignal.

Er empfahl mir eindringlich, beruflich kürzer zu treten.

Ich habe inoffiziell eine 60 Stunden-Arbeitswoche.

Es geht nicht anders, weil die ständig zunehmende Arbeitsverdichtung ansonsten nicht zu bewältigen ist.

Die Politik sorgt dafür, dass Banken mit immer mehr Regularien überzogen werden, der Druck auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Banken gewaltig wächst und sie dabei aufgrund der Informationsflut zunehmend den Überblick  verlieren.

Aber auf die "bösen" Banken braucht man ja keine Rücksicht zu nehmen.

Dabei sind wir auch nur Menschen, deren physische und psychische Belastbarkeit irgendwann eine Grenze erreicht hat.

Verehrter Herr Spahn, soweit ich weiß sind Sie ebenfalls ausgebildeter Bankkaufmann.

Ich würde Ihnen gerne empfehlen, eine Bank zu besuchen, um mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Controlling, Meldewesen, Rechnungswesen, Wertpapiergeschäft und Innenrevision zu sprechen.

Ich bin überzeugt, sie werden meine Feststellung bestätigen.

Wenn die überbordende Regulierung deutlich auf das Niveau von vor 20 Jahren zurückgebaut werden könnte, würde der Beruf wieder viel mehr Freude bereiten und ich könnte mir vorstellen, über das Regelrenteneintrittsalter hinaus zu arbeiten.

Aber meine Hoffnung tendiert diesbezüglich gegen Null.

Ich möchte nicht jammern.

Aber wenn die Arbeitsverweigerer in diesem Land endlich mit harten Sanktionen rechnen müssten, wäre wenigstens mein Sinn für Gerechtigkeit wieder im Gleichgewicht.

Freundliche Grüße 
Alfred Kastner


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