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Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus, Kap. 5, 13-16

Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, außer weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; dann leuchtet sie allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen

Predigt

Das heutige Evangelium wirft wieder einmal viele Fragen auf. Jesus sagt zu seinen Jüngern und zu den Menschenmassen, die ihm auf den Berg gefolgt sind: Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt. Was hat Jesus damit gemeint? Kann Jesus das ernst gemeint haben? Was hat Jesus gemeint, als er zu den Menschenmassen gesagt hat: Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt. Er hat doch gesehen, dass das meist einfache Menschen waren, vermutlich Analphabeten. Wie könnten sie etwas zur Veränderung der Welt beitragen? Wie könnten sie Licht der Welt sein? Hat Jesus das ernst gemeint?

Vielleicht hilft der Hinweis, dass diese Sätze ja nur ein winziger Teil der Bergpredigt sind. Der Evangelist Matthäus hat in dieser Predigt viele Aussagen Jesu, die er an verschiedene Stellen gemacht hat, zusammen gestellt zu einer grundsätzlichen, programmatischen Rede. Also vielleicht war der Kontext dieser Sätze ursprünglich anders und leichter zu verstehen.

Und vielleicht muss man auch noch ergänzen: Jesus will wohl sagen: Ihr, die ihr mich jetzt hört, sollt Salz der Erde werden und Licht der Welt. Und wir können wohl ergänzen: Das könnt ihr nicht aus eigener Kraft, sondern das könnt ihr nur, wenn ihr auf mich hört. Wenn ihr mich hört, werdet ihr Licht der Welt und Salz der Erde. Das ist schon eine kühne Aussage.

Und dann können wir aber doch noch einmal tief durchatmen und staunen, wenn wir daran denken: aus diesem kleinen, harmlosen Anfang ist eine Weltbewegung geworden.

Für mich persönlich ist es immer wieder ein Wunder, wie aus dem Häufchen von zwölf Männern und der Masse, die Jesus nachlief, nach Jesu Tod etwas Großes in Bewegung kam. Und die Jesusbewegung wuchs immer weiter.

Natürlich spielte der Apostel Paulus dabei eine herausragende Rolle. Aber er ist nicht der Gründer des Christentums. Und damit sollten wir uns der heutigen Lesung zuwenden. Paulus unterstreicht darin, dass er nur des gekreuzigten Jesus Christus wegen gekommen ist. Er sei in Schwäche, in Furcht, zitternd und bebend gekommen. Er wollte auch nicht mit klugen Worten überzeugen. Der Glaube der Menschen, die er ansprach, sollte sich nicht auf Menschenweisheit stützen.

Und dann finden wir im 1. Brief des Paulus an die Korinther einen kurzen Satz, der Licht ins Dunkel bringt. Dort schreibt Paulus: Gott hat das Schwache in der Welt erwählt, um das Starke zu beschämen. Er hat das Törichte erwählt, um das Weise zu beschämen.

Ja – Jesus hat eine neue, eine andere, eine nicht menschliche Logik eingeführt. Sein Sieg war auch kein glorreicher Einzug in Jerusalem, sondern seine Kreuzigung.

Wenn wir auf Jesu Spuren kommen wollen und ihm folgen wollen, müssen wir uns auf diese Logik einlassen. Jesus hat im Evangelium vor einer Woche die Kleinen, die Schwachen, die Hungrigen , die Traurigen seliggepriesen. So wird es wohl auch die Logik der Kirche sein.

So schmerzlich es uns vorkommen mag: Wenn die Kirche verfolgt wird, ist es ihre beste Zeit. Sie darf diese Zeit nicht selbst herbeiwünschen und herbeiführen. Sie muss nicht um Verfolgung beten. Aber wenn den Christen und der Kirche Verfolgung geschickt und zugemutet wird, dann ist der Herr bei ihr. Wenn sie im Gegenteil von Staat und öffentlicher Meinung gepriesen wird, muss sie vorsichtig sein. Vielleicht ist sie dann grad auf dem falschen Weg.

In diesen Tagen konnten wir ein erstaunliches Bild beobachten: Papst Franziskus war in Afrika, im Kongo und in Südsudan. Und man sieht ihn dann und wann vor einer großen Menschenmenge im Rollstuhl. Ist der Papst im Rollstuhl nicht ein gutes Symbol dafür, dass vor Gott die Schwäche ein Zeichen von Gottes Gegenwart ist. Menschen im Rollstuhl können Salz der Erde sein und Licht der Welt. Menschen mit Behinderungen können Salz der Erde und Licht der Welt sein. Betende Menschen, die allein und einsam in der Kirche sitzen und beten, sind Salz der Erde und Licht der Welt. Amen.

Lesung aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther, Kap. 2, 1-5

Auch ich kam nicht zu euch, Brüder und Schwestern, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um euch das Geheimnis Gottes zu verkünden. Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten. Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd und bebend zu euch. Meine Botschaft und Verkündigung war nicht Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von Geist und Kraft verbunden, damit sich euer Glaube nicht auf Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, schenke allen Christen die Gnade, in ihrer Umwelt und Umgebung ein wenig Licht der Welt und Salz der Erde zu sein. Christus höre uns

Herr Jesus Christus, schenke den Christen die Gnade, die Umkehrung der weltlichen Größen zu verstehen und anzunehmen. Gib uns dazu Deinen heiligen Geist. Christus höre uns

Herr Jesus Christus, schenke den Kranken, den Menschen mit Behinderungen, den Armen, die Gnade, ihre Situation anzunehmen. Christus höre uns

Herr Jesus Christus, gib auch den Mächtigen, den Wohlhabenden den Blick für ihre Grenzen und ihre Kleinheit. Christus höre uns

 

P. Eberhard Gemmingen SJ

Im Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit


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