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Vor dem Schuldbekenntnis

Wir feiern heute das Pfingstfest, das Fest der Herabkunft des Heiligen Geistes. Es ist der Geist, der die Welt ein wenig verändert hat. Viele von uns leiden zwar unter den Fehlern der Kirchenvertreter. Wir leiden, gerade weil wir den Heiligen Geist bekommen haben, an den Fehlern der Kirche. Im Evangelium hören wir, wie Jesus seinen Jüngern den Geist einhauchte. In der Lesung aus dem 1. Korintherbrief hören wir, dass die Getauften durch den heiligen Geist zu dem einem Leib Christi werden.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes, Kap.20, 19-23

Am Abend dieses ersten Tages der Woche trafen die Jünger sich hinter verschlossenen Türen, weil sie Angst vor den Juden hatten. Plötzlich stand Jesus mitten unter ihnen! »Friede sei mit euch«, sagte er. Und nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Freude erfüllte die Jünger, als sie ihren Herrn sahen. Wieder sprach er zu ihnen und sagte: »Friede sei mit euch. Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch.« Dann hauchte er sie an und sprach: »Empfangt den Heiligen Geist. Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben. Wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.«

Predigt

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen

Was feiern wir an Pfingsten? An Pfingsten feiern wir eine geistige Explosion. Beim Pfingstereignis in Jerusalem kam ein neuer Geist in die Welt. Es war eine unerwartbare Explosion des Geistes.

Ich muss diese These erklären.

Wir müssen dazu zurück gehen zum Golgotha-Hügel, wo Jesus gekreuzigt wurde. Und ich möchte konkret anknüpfen an die Passionsspiele von Oberammergau. Wenn ich dort einmal Regie führen würde, dann würde ich Jesus und das Kreuz nicht ins Zentrum stellen und die Menge der Menschen rund um das Kreuz. Ich würde das Kreuz an den Rand stellen und Menschenmassen über die Bühne ziehen lassen. Denn es war am Vorabend eines großen jüdischen Feiertages und die Menschenmassen strömten in die Stadt. Die meisten Menschen schauten gar nicht hinauf zu den gekreuzigten Männern, die da an Balken hängen und langsam vor sich hin starben. Der eine oder andere schaut vielleicht doch hinauf zu den Gekreuzigten und kommentieren: „Haben sie mal wieder ein paar Terroristen erwischt und aufgehängt. Recht geschieht ihnen.“ Manche würden den berühmtesten Gekreuzigten erkennen und im Weitergehen sagen: „Jetzt haben sie ihn aufgehängt. Recht geschieht ihm! Warum war er so anspruchsvoll? Ja – fast arrogant.“ Nur ein paar Frauen und ein Mann stehen nahe bei dem Gekreuzigten. Und es stehen halt die Wächter, die sich langweilen. Jesus wäre nicht im Zentrum, sondern am Rand, belächelt, übersehen, vielleicht angespuckt.

Das Bild würde zeigen: Das Leben Jesu auf Erden endete mit seinem Scheitern, in Tragik. Und die paar Kenner Jesu würden sich fragen: „Wo sind denn seine Anhänger, seine Getreuen? Die Gruppe, die er um sich gesammelt hatte? Nur der eine einzige junge Mann war da, der sich besonders an Jesus gehängt hatte.

Und dann fünfzig Tage später geschieht die Explosion. Plötzlich sind die geflohenen Feiglinge auf den Plätzen Jerusalems und schreien vor Begeisterung: Unser Meister ist von den Toten auferstanden. Er ist uns erschienen. Er lebt und er ist der Erlöser der Welt, der Messias, den Israel seit Jahrhunderten erwartet hat. Sie werden zwar beschimpft, belächelt und auch bewundert. Es ist eine geistige Explosion. Aus den unverständigen und feigen Anhängern Jesu sind Zeugen geworden, Zeugen des auferstandenen Jesus Christus. Und sie geben dieses Zeugnis später weiter bis in ihren Tod. Es ist ein Wunder geschehen. Und das Wunder setzt sich bis heute fort. Pfingsten ist das größte Wunder, das Gott mit und in Jesus Christus gewirkt hat. Es setzt sich bis heute fort mit Schwierigkeiten, mit Rückschlägen, mit vielen Sünden, mit sehr vielen Sündern. Die Anhänger dieses Jesus sind weiterhin meist keine Heiligen, aber viele stehen dann doch zu ihm.

Und vor allem: Sie haben durch den Geist Jesu ein neues Menschenbild in die Menschheit gebracht. Aufgrund dessen, was ihnen Jesus immer wieder gesagt hatte, wurde die geistige Welt plötzlich auf den Kopf gestellt. Für die Jesusanhänger waren nicht mehr die Könige und Superreichen die Wichtigsten, sondern die Armseligen, die Kranken, die Dummen. Plötzlich galten neue Regeln. Ein neues Menschenbild kämpfte mit dem veralteten. Das neue Menschenbild setzte sich nie ganz durch. Aber viele Weise der Welt haben erkannt: Nur so funktioniert die Gesellschaft, wenn Gerechtigkeit und Liebe gelten. Aber natürlich sind nicht alle Menschen weise. Und vor allem die Jesusanhänger merken, dass sie selbst in ihren Inneren immer noch an den alten Klischees hängen, an Reichtum und Eitelkeit und Macht. Vor allem die Jesusanhänger merken, wo die Uhren falsch gehen. Und die Jesusanhänger wissen auch, dass es ein geschichtlicher langer Kampf ist und bleibt. Sie wissen, dass der Geist immer noch gegen den Ungeist kämpft, dass das alte Denken zäh ist.

Aber es war eine geistige Explosion. Damals und immer noch und immer wieder explodieren Funken durch die ganze Geschichte hindurch. Sie explodieren in großen Persönlichkeiten, die wir Heilige nennen, aber sie explodieren auch in Millionen von kleinen Jesusanhängern, die treu auf ihrem Weg bleiben, auch wenn sie ausgelacht werden. Jesus hatte ihnen ja auch keine Triumphzüge versprochen, sondern, dass sie ausgelacht und verfolgt werden. Pfingsten ist wie ein Feuerwerk, das nicht aufhört, sondern immer mal wieder Funken sprüht. Achten wir auf die Funken. Es ist der Heilige Geist, der die Welt verändert. Amen

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir bitten dich: Schenke auch uns heute den Heiligen Geist. Schenke ihn besonders denen, die Verantwortung tragen in Politik, Gesellschaft und Kirche. Lass sie die richtigen Entscheidungen treffen. Christus höre uns.

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine. Gib ihnen Deinen heiligen Geist, damit sie die Kraft haben durchzuhalten und nicht zu verzweifeln, damit sie sich gegenseitig stützen und halten. Christus höre uns.

Herr Jesus Christus, wir bitten dich: Schenke den Kirchen rund um den Erdball Deinen heiligen Geist, damit sie weiterhin und mit Mut die Einheit der Christen suchen. Christus höre uns

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die Menschen, die am Verzweifeln sind. Für die Menschen, die sich das Leben nehmen wollen, weil sie ihre körperlichen Schmerzen nicht mehr aushalten. Christus höre uns

Lesung aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther, Kap.12, 3b-7, 12-13

Keiner kann sagen: `Jesus ist der Herr´, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Denn wie der Leib eine Einheit ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

 

 

P. Eberhard Gemmingen SJ

Im Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit


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