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Nicht gekürzt. Unzensiert. Kostenlos.

Ich bin zurück aus Rom und feiere morgen, Sonntag, wieder die Heilige Messe in St. Ludwig in München

Predigt zum 4. Ostersonntag

Einleitung vor dem Schuldbekenntnis.

Das entscheidende und provozierende Wort Jesu im heutigen Evangelium lautet: „Ich und der Vater sind eins“. Modern gesprochen: Jesus identifiziert sich also mit Jahwe, mit Gott. Das ist für die Juden Gotteslästerung. Kein Wunder also, dass sie ihn steinigen wollen. Und wenn wir ehrlich sind, dann ist das für uns wohl auch ein großer Stolperstein mit der Frage: Wie kann der Mann aus ein Nazareth Gott sein, sich mit Gott identifizieren? Christsein aber bedeutet genau: Zu glauben, dass in Jesus Gott sichtbar geworden ist.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes, Kap. 10, 27 – 31

Jesus sprach zu den Juden: „Meine Schafe hören auf meine Stimme, ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals verloren gehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. Ich und der Vater sind eins. Da hoben die Juden wiederum Steine auf, um ihn zu steinigen.

 

Predigt:

Wir haben nur einen ganz kleinen Auszug aus einer langen Rede Jesu gehört. Einige Kapitel weiter spricht Jesus ebenso von seiner Identität mit Gott- dem Vater. Da sagt er: Wer mich sieht, sieht den Vater.

Ich glaube: Wir modernen Menschen, die gewohnt sind, rational zu denken, tun uns wirklich schwerer mit solchen Aussagen als unsere Vorfahren, weil wir einfach rational verstehen wollen, was damit gemeint ist. Und es ist ja auch nicht schlecht, verstehen zu wollen. Wir wollen durchblicken, um dann auch annehmen zu können. Aber ich denke: Auch wir Modernen denken oft nicht nur rein rational. Es gibt auch bei uns ein nicht rein rationales Verhalten. Denn: Warum liebt eine Mutter ihr Kind? Doch nicht aus rein rationalen Gründen. Warum liebt auch ein Vater sein Kind. Doch nicht nur rational begründet. Warum lieben wir Heimat? Warum lieben wir Kunst?

Also: Diese Aussagen Jesu: Ich und der Vater sind eins. Oder: Wer mich sieht, sieht den Vater. Diese beiden Sätze scheinen uns zunächst entweder arrogant oder eben verrückt. Vielleich ist der Grund für unsere spontane Skepsis ist, dass wir uns über Gott etwas Falsches vorstellen. Ich vermute, dass ein Teil des Problems daher kommt, dass wir uns bei dem Wort „Gott“ etwas vorstellen wollen. Aber eigentlich können wir uns Gott gar nicht vorstellen. Er ist uns bleibt ein Geheimnis, ein Mysterium. Wir glauben zwar, dass Gott ein Du ist, eine Person, der wir vertrauen dürfen, so ist er doch auch wieder ganz anders als menschliche Personen. Hilfreich ist das Wort des Apostels Paulus: Er sagt in Athen auf dem Areopag: „In Ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“. Gott ist also nicht oben, nicht unten, vorn oder hinten. Gott ist überhaupt nicht räumlich zu suchen. Er ist vor allem auch ganz um mich herum und gleichzeitig auch ganz innen drin –in mir. Es gibt noch ein ganz anderes Jesuswort, das hilfreich ist. Jesus sagt: „Bleibt in mir, dann bleibe ich in Euch. Wer in mir bleibt, hat ewiges Leben. Wie kann ein Mensch in einem anderen sein? Wenn wir uns das Ineinandersein von Mutter und Kind vorstellen, ist das vielleich doch nicht so unmöglich. Oder wir können uns ein Ehepaar vorstellen, das seit Jahrzehnten verheiratet ist. Wenn ein Teil von beiden stirbt, kann der andere in eine innere Leere fallen.

Jesus sagt nun also im heutigen Evangelium: Ich und der Vater sind eins. Und an anderer Stelle: Wer mich sieht, sieht den Vater. Das ist der eigentliche Sprung, den der Christ macht, wenn er zum Glauben an Christus kommt: In Jesus Gott sehen, den Allmächtigen den Schöpfer des Himmels und der Erde. In Jesus Gott anerkennen. Und der nächste Sprung heißt dann: Diesen Jesus am Kreuz verbluten sehen. Das heißt Gott stirbt aus Liebe zum Menschen. Jesus zeigt so, wer und wie Gott ist, wie Gott den Menschen liebt.

Wenn wir das ernst zu nehmen versuchen, kann ein Zittern durch uns gehen. Wir können staunen und uns sagen: Das soll die Grundaussage des Evangeliums sein.

Erlauben Sie mir bitte einen Sprung zu unseren derzeitigen Kirchendiskussionen, zu den Fragen nach den Strukturen, den Kompetenzen, den Kontrollen in der katholischen Kirche. Reden und denken wir da nicht manchmal am Aufregendsten der Kirche vorbei. Durch die Taufe gehören wir zur Gemeinschaft derer, die glauben, dass Gott zu unserem Heil am Kreuz gestorben ist. Und dieser aufregende Glaube spielt scheinbar manchmal eine Nebenrolle neben Strukturfragen, Kompetenzfragen, Personalfragen. Lassen wir uns da nicht von einem Geist treiben, der uns vom Eigentlichen wegführt? Der uns den Blick auf Christus am Kreuz verstellt?

Wie aber kommen wir heute zu dem Glauben, dass wir in Jesus Christus am Kreuz den unendlichen, ewigen Gott sehen können? Ich meine: Wir brauchen gerade heute Zeit und Ruhe dazu. Wir müssen uns Zeit dafür nehmen. Vielleicht hilft es, sich lange Zeit vor ein Kreuz zu setzen oder zu stellen oder zu knien. Wir könnten den Herrn fragen: Wer bist Du Herr. Lass mich Dich in Deiner Tiefe erkennen. Es geht nicht schnell-schnell. Schnell-schnell ging es früher, als ein ganzes Volk einfach davon ausging: Hier am Kreuz hängt der für uns gestorbene Sohn Gottes. Vielleicht sollte uns jedes Kreuz, das wir sehen, aufregen. Vielleicht sogar ärgern. Lieber wir ärgern uns darüber, als dass wir achtlos daran vorbeigehen. Es wurde schon viel Unsinn mit dem Kreuz gemacht. Wenn wir vor ihm erschrecken, dann nehmen wir den Herrn ernst. Amen

 

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland. Morgen finden in Moskau große Feierlichkeiten anlässlich des Sieges über Nazideutschland statt. Schenk den Russe und uns Deutschen die Gnade der Versöhnung. Wir dürfen die Russen auch heute nicht hassen und die Russen mögen auch uns Deutsche nicht hassen. Christus höre uns.

 

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine, in Afghanistan, in Syrien, im Yemen und in vielen anderen Ländern, die sich nach Frieden sehnen. Christus höre uns.

 

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die katholische Kirche rund um den Erdkreis. Gib ihr den Heiligen Geist, damit sie als Gemeinschaft von Geschwistern Jesu Christi zusammenhält. Christus höre uns.

 

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle Einsamen und Verlassenen und die Menschen, die sich für vergessen fühlen. Schicke ihnen Zeichen der Zuwendung und Liebe. Christus höre uns

 

P. Eberhard Gemmingen SJ

Im Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit


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