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Nicht gekürzt. Unzensiert. Kostenlos.

Wir hören heute von der Verklärung Jesu auf dem Berg. Er ist auf den Berg gestiegen, um zu beten und hat Petrus, Jakobus und Johannes dorthin mitgenommen. Er wird vor ihren Augen verklärt. Es ist ein sehr geheimnisvolles Evangelium. Wir müssen die entscheidenden Worte aufnehmen. Und Paulus sagt uns in der Lesung etwas, was vielleicht gerade für unsere Zeit gut gesagt ist: Denn Paulus wirft seinen Briefempfängern vor, sie lebten als Feinde des Kreuzes Christi.

Durch unsere Technik, Medizin, Psychologie wollen wir das Kreuz aus unserem Leben möglichst weit entfernen. Ist das möglich, hilft das wirklich? Kann der Mensch das Kreuz aus seinem Leben herausoperieren?

 

Aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper, Kap.3, 17-4,1

Ahmt auch ihr mich nach, Brüder und Schwestern, und achtet auf jene, die nach dem „Vorbild leben, das ihr an uns habt!  Denn viele - von denen ich oft zu euch gesprochen habe, doch jetzt unter Tränen spreche - leben als Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist Verderben, ihr Gott der Bauch und ihre Ehre besteht in ihrer Schande; Irdisches haben sie im Sinn. Denn unsere Heimat ist im Himmel. Von dorther erwarten wir auch Jesus Christus, den Herrn, als Retter, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes, in der Kraft, mit der er sich auch alles unterwerfen kann. Darum meine lieben Brüder und Schwestern, nach denen ich mich sehne, meine Freude und mein Ehrenkranz, steht fest im Herrn, Geliebte.“

 

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas, Kap. 9, 28 bis 36

Jesus nahm Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten. Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.“

 

 

Predigt

Wenn wir aus dem heutigen Evangelium für unser Glaubensleben etwas Entscheidendes mitnehmen wollen, dann ist es die Stimme aus dem Himmel, die sagt: Auf ihn sollt ihr hören. Auf Jesus Christus sollen wir hören. Das ist die Aufforderung oder Einladung für uns, damit unser Leben gelingt. Auf Jesus sollen wir hören. Aber die ganze Szene weist auch auf ein Drama hin. Das werden wir gleich erkennen, wenn wir uns mit Moses und Elias befassen.

In der Peterskirche in Rom hängt das wundervolle Bild von Raffael von der Verklärung Christi. Für uns heute hätten wir gerne ein Video von der ganzen Szene. Jesus zwischen Moses und Elias und am Boden die Jünger schlafend. Doch diese Wünsche sind irreführend. Wir sollten eher ein inneres Bild der Szene mit nach Hause nehmen.

Jesus steigt mal wieder auf den Berg, um zu beten. Das ist der Sinn des Aufstiegs. Der Ort des Gebetes war damals vor allem oben auf einem Berg, in der Nähe Gottes. Meist geht er alleine auf den Berg, jetzt nimmt er ausnahmsweise den innersten Kern des Apostelkreises mit, Petrus, Jakobus und Johannes. Und genau diese drei nimmt er auch mit am Abend von seinem Leiden in den Ölgarten. Und – auch dort sind sie eingeschlafen.

Und während Jesus betet, ändert sich sein Antlitz und es erscheinen ihm Moses und Elias. Wer sind Moses und Elias? Sie symbolisieren das Drama der Geschichte zwischen Jahwe und seinem Volk Israel, zwischen Treue und Untreue. Moses wird in Ägypten von Gott berufen, sein Volk aus der Sklaverei der Ägypter zu befreien. Moses wehrt sich, er könne nicht reden vor dem Pharao. Schließlich nimmt er seine Berufung doch an. Dann hat sein Volk auf dem Weg durch die Wüste Hunger, will zurück an die Fleischtöpfe Ägyptens. Das Volk hadert und schimpft mit Moses. Moses hadert mit Gott. Schließlich kommen sie in ihr Land zurück, aber Moses muss sterben, bevor sie ins Land einziehen, weil er nicht ganz vertraut hatte. Jedenfalls zeigt die Geschichte des Moses das Drama des Verhältnisses zwischen Gott und seinem Volk. Und Elias? Ihm geht es ähnlich. Er lebt zur Zeit des Königs Ahaz. Seine Frau Jezabel hatte Baalstempel bauen lassen und das Volk Israel zum Götzendienst verführt. Elias kämpft gegen den Götzendienst, muss in die Wüste fliehen. Auch hier das Drama der Liebe, des Bundes zwischen Gott und seinem Volk. Diese Dramen weisen hin auf das Drama des Lebens Jesu. Es heißt: Moses und Elias sprachen mit Jesus über sein blutiges Ende in Jerusalem. Die Jünger erkennen. Jesus steht auf den Schultern der beiden Kämpfer, der beiden Leidenden. Die Erwählung durch Gott ist immer auch ein Leiden. Aber sie bestehen das Leiden, wenn sie auf den Herrn hören, wenn sie nicht schlafen, wenn sie nicht davonlaufen.

Und damit sind wir bei dem, was der Apostel Paulus im Philipperbrief schreibt: Paulus beklagt, dass viele der Neuchristen jetzt als Feinde des Kreuzes Christi leben. Und Paulus fährt fort: „Ihr Ende ist das Verderben, ihr Gott ist der Bauch. Ihr Ruhm besteht in ihrer Schande. Irdisches haben sie im Sinn. Unsere Heimat aber ist im Himmel. Von dort her erwarten wir auch den Retter, den Herrn Jesus Christus.“ Und Paulus endet mit den Worten „Steht fest im Herrn Jesus Christus“.

Und warum das alles? Wir haben noch überhört die Stimme aus dem Himmel. Sie hatte nicht nur gesagt: Auf ihn sollt ihr hören, sondern auch „Das ist mein auserwählter Sohn“. Diese Worte sind wohl noch fern von dem, was Petrus, Jakobus und Johannes verstehen können. Verstehen werden sie erst, wenn Jesus ihnen nach seiner Auferstehung erschienen ist, wenn Jesus ihnen gezeigt hat, dass er lebt, wenn Jesus sie überzeugt hat, dass es keine Täuschung ist. Die Botschaft dieser Szene auf dem Berg ist: Der Herr steht auf den Schultern von Moses und Elias, er ist Vollender des Dramas zwischen Jahwe und seinem Volk. Und sein Weg geht über den Tod zum Heil seines Volkes, aus Liebe eben zu seinem Volk. Wir gehören zu seinem Volk. Auf ihn wollen wir möglichst aufmerksam hören, ohne zu schlafen. Er ist eine Herausforderung. Wir werden mit ihm auch Überraschungen erleben. Aber wir werden sie bestehen, wenn wir auf ihn hören. Amen.

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir beten für die Menschen in der Ukraine. Schenke ihnen den Frieden! Schenke ihnen heute und morgen sichere Unterkünfte, tröste sie in ihrer Verzweiflung, gib ihnen Mut und Zusammenhalt, hilf ihnen auf ihrer Flucht. Christus höre uns

 

Herr Jesus Christus, wir beten auch für die Menschen in Russland. Lass sie erkennen, dass sie sich gegen die Ideen und Pläne ihres Präsidenten stellen müssen. Gib ihnen den heiligen Geist, damit sie den Mut haben, sich auf die Seite ihrer ukrainischen Geschwister zu stellen. Christus höre uns.

 

Herr Jesus Christus, wir bitten dich um den Heiligen Geist für alle Ratgeber von Präsident Putin und schenke ihm selbst den Heiligen Geist, damit er erkennt, dass er jetzt den Krieg beendet soll. Christus höre uns.

 

Herr Jesus Christus, wir bitten dich auch um die Einheit unter den orthodoxen Christen und ihren Patriarchen. Lass sie zueinander finden und sich an Christus und nicht an der Politik orientieren. Christus höre uns.

 

P. Eberhard Gemmingen SJ


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