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Nicht gekürzt. Unzensiert. Kostenlos.

Zur Einführung

In den beiden heutigen Lesungen geht es um die unendliche Zuwendung Gottes zu den Menschen. Beim Propheten Jesaia hören wir von der Sehnsucht Jahwes nach seiner geliebten Braut, dem Volk Israel. Im Evangelium zeigt Gott seine Liebe durch die Verwandlung rein menschlichen Wassers in den göttlichen Wein der Liebe. Wir hören von Verheißungen. Und wir sind aufgerufen, diesen Verheißungen Gottes zu vertrauen.

Lesung aus dem Propheten Jesaia, Kap. 62, 1-5

Um Zions willen werde ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit und sein Heil wie eine brennende Fackel. Dann sehen die Nationen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine Herrlichkeit. Man ruft dich mit einem neuen Namen, den der Mund des HERRN für dich bestimmt. Du wirst zu einer prächtigen Krone in der Hand des HERRN, zu einem königlichen Kopfschmuck in der Hand deines Gottes. Nicht länger nennt man dich Verlassene und dein Land nicht mehr Verwüstung, sondern du wirst heißen: Ich habe Gefallen an dir und dein Land wird Vermählte genannt. Denn der HERR hat an dir Gefallen und dein Land wird vermählt. Wie der junge Mann die Jungfrau in Besitz nimmt, so nehmen deine Söhne dich in Besitz. Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich über dich dein Gott.

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes, Kap. 2, 1 – 12

 

 Am dritten Tag war in Kana in Galiläa eine Hochzeit, und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist! Sie brachten es ihm. Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit.

 

Predigt

Liebe Schwester und Brüder im Glauben

Das heutige Evangelium, das wir eben gehört haben, möchte dem gläubigen Leser im Grunde genommen nur mitteilen: Jesus Christus ist der endzeitliche Messias. Er bringt die Fülle des Heils. Sie zeigt sich in der Fülle des Weins. Die Menge des Weins soll die Überfülle der Liebe Gottes am Ende der Zeit symbolisieren.

An diesem Evangelium zeigt sich in besonderer Weise, was das ganze Johannes-Evangelium ist: Eine theologische Botschaft. Es will zeigen: Wir Menschen kochen immer nur mit Wasser. Gott aber macht aus unserem menschlichen Wasser göttlichen Wein, der das ewige Leben schenkt.  Es ist eine Botschaft, dass die Zeit des Menschen zu Ende gehen und eine Zeit Gottes kommen wird.

Freilich muss man, um dies zu verstehen, ein wenig auf das ganze Johannes-Evangelium schauen. Denn dieses vierte Evangelium spricht von Anfang an von einem Mysterium. Es beginnt nicht mit der Geburt Jesu oder mit den Vorfahren, sondern es beginnt im Jenseits, bei Gott. Die ersten Worte lauten: Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Und das Wort ist Fleisch geworden. Das ganze Johannes-Evangelium ist Botschaft.

Aber schauen wir das heutige Evangelium noch genauer an. Im ersten Kapitel nach Johannes war von der Berufung der ersten Jünger Jesu die Rede. Dann heißt es: Drei Tage darauf war in Kana in Galiläa eine Hochzeit. Und zunächst ist nicht von Jesus die Rede. Sondern es heißt: Auch die Mutter Jesu war dabei. Es wirkt also nach einer Familiengeschichte. Dann erst heißt es: Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit geladen. Seltsame Reihenfolge. Warum das? Dann ging bei der Hochzeit der Wein aus. Offenbar dauerte die Hochzeit schon eine Weile. Maria macht Jesus darauf aufmerksam. Warum gerade Maria? Ist es doch eine Familiengeschichte? Jesus fährt sie an: Was willst du von mir „Frau“? Seltsam das Wort „Frau“. Und weiter „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“. Und ebenso seltsam. Maria sagt: „Tut, was er euch sagt.“ Jesus lässt die sechs Hundert-Literkrüge mit Wasser füllen. Und als der Zuständige kostet, schmeckt er Wein.

Das Text von Kana zeigt in besonderer Weise, dass das ganz Evangelium eine frohe Botschaft ist, ein Evangelium, ein Eu-Angelion. Das Evangelium weist darauf hin: Es geht in der Botschaft Jesu nicht darum, Optimismus zu verbreiten unter dem Motto: Ihr kriegt die Welt schon noch in den Griff, ihr schafft Gerechtigkeit, sondern den Glauben, an die Verwandlung der Welt. Die Menschenwelt soll durch das Evangelium nicht verbessert werden, sondern verwandelt werden. Und die Verwandlung geht durch den Gehorsam gegenüber Jesus, durch das Tun dessen, was der Herr sagt. Denn was Menschen machen können, ist immer nur Wasser. Wir kochen nur mit Wasser. Wir können keinen Wein schaffen, der die Welt verwandelt. Diese Verwandlung geht nur durch den Herrn. Das Wirken Jesu beginnt im Johannesevangelium mit einer Zeichenhandlung. Sie zeigt im Bild, was Jesus bringen will, nämlich endzeitliche, hochzeitliche Freude durch das Geschenk von Wein im Überfluss an ein Brautpaar. Matthäus, Markus und Lukas beginnen ihre Evangelien mit einer Predigt Jesu. Und wohlgemerkt: die Verwandlung von Wasser in Wein wird nicht als Wunder bezeichnet, sondern als ein Zeichen. Es ist ein Zeichen, dass es Jesus um die Ankündigung der Endzeit geht. Und nach diesem Zeichen heißt es: Und seine Jünger glaubten an ihn. Das Zeichen Jesu ermöglicht Glauben. Und im ganzen Johannes-Evangelium ist nur die Rede von sieben solchen Zeichen.

Und noch einmal zu Maria: Das Johannes-Evangelium spricht nur an zwei Stellen von Maria. Aber in beiden Fällen nennt es nicht ihren Namen Maria, sondern spricht von der Frau. Es ist hier bei der Hochzeit von Kana. Und dann bei der Kreuzigung Jesu. Jesus sagt vom Kreuz herunter zu seiner Mutter: Frau, sieh da deinen Sohn, gemeint ist Johannes. Und zu Johannes: Sie da Deinen Sohn.

Es geht also um eine Zeichenhandlung. Und wenn der Mensch tut, was Jesus sagt, verwandelt sich die Welt. Und nach einem langen Kampf und einem langen Ringen, gibt es für die Menschen, die an Jesus glauben und ihm folgen, eine Überfülle. Dafür ist der Wein ein Zeichen. Und es geschieht bei der Hochzeit, wenn zwei Menschen sich einander schenken.

Papst Benedikt schreibt in seinem Jesusbuch: „Der Überfluss von Kana ist daher ein Zeichen, dass Gottes Fest mit der Menschheit, seine Selbstschenkung für die Menschen begonnen hat. Der Rahmen des Geschehens, die Hochzeit wird so zum Bild, das über sich hinausweist auf die messianische Stunde, die Stunde der Hochzeit Gottes mit seinem Volk hat im Kommen Jesu begonnen.“

Und noch eines: Wenn ein Mann und eine Frau sich das Wort fürs Leben geben, werden sie zum Bild Gottes. Denn bei der Schöpfung hatte Gott gesagt: Gott schuf den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis. Als Mann und Frau schuf er sie. Die Fülle des Weins, die Fülle des Segens taucht dort auf, wo der Mensch immer mehr zum Bild Gottes wird, wo Gott durch Menschenliebe sichtbar wird. Und dort, wo dies geschieht, gelingt Glauben. Es heißt nach dem Zeichen von Wein: Jesus offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.

Das Evangelium bleibt immer eine Herausforderung, eine Botschaft, eine Einladung, über den Alltag und das menschliche Vermögen hinauszudenken. Auch wir sind heute auf dem Weg zur Herrlichkeit des Herrn. Eines Tages werden uns wie den Jüngern bei der Auferstehung Jesu Christi die Augen aufgehen. Amen

 

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle Liebenden, die sich in diesen Stunden die Treue versprechen. Schenke ihnen die Gabe der Geduld, damit sie auch in schweren Stunden zueinanderstehen. Christus höre uns.

 

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle Menschen, die jetzt in diesem Augenblick alleine, verzweifelt, einsam und trostlos sind. Sei Du ihnen nahe, zeige ihnen deine Nähe und Güte. Christus höre uns.

 

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle Menschen, die in diesem Stunden auf der Flucht sind. Schenke ihnen Aufnahme oder eine gute Heimkehr in ihre Heimat. Christus höre uns.

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle Kinder, die in diesen Augenblicken alleine, verlassen, enttäuscht sind. Schenke ihnen Menschen, die sie annehmen und aufnehmen und die ihren Trost schenken. Christus höre uns

 

 

P. Eberhard Gemmingen SJ


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