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Wir begrüßen unseren neuen Autor 
 Dr. Siegfried Meyer

Ein Buch für die Karwoche: „Gekreuzte Balken und Lebenswege. Jesus – Maria – Gamaliel.“

Von Eberhard v. Gemmingen SJ

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5. Fastensonntag

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes, Kap. 8, 1-11

Jesus aber ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

Predigt

Worum geht es in dieser Perikope mit der Sünderin? Es geht um das richtige Gottesbild. Es geht darum, dass wir uns das richtige Bild von Gott machen. Wir sollen uns durch diese Erzählung auch die Frage stellen, ob wir die richtige Vorstellung von Gott haben. Ist er für uns ein Gott, der vor allem für Recht und Gerechtigkeit sorgt oder ein Gott, der barmherzig ist. Und schon müssen wir sagen: Diese Alternative ist wohl nicht ganz richtig. Jesus sagt zur Sünderin nicht: Ist nicht so schlimm, sondern sagt zu ihr: Geh und sündige nicht mehr. Die Vertreter des Gesetzes hatten Gerechtigkeit gefordert. Die Frau müsse nach den Vorschriften des Gesetzes gesteinigt werden. Jesus aber geht es offenbar um mehr. Es geht ihm um Barmherzigkeit.

Bei der Vorbereitung dieser Predigt habe ich mich daran erinnert, dass das Stichwort Barmherzigkeit bei Papst Franziskus eine große Rolle spielt für die Kirche. Papst Franziskus hatte das Jahr 2016 zum heiligen Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Vielleicht hat er dabei auch an die heilige Schwester Faustina gedacht, der der Barmherzigkeitsrosenkranz geschenkt wurde. Viele Menschen beten jetzt regelmäßig den Barmherzigkeitsrosenkranz. Und der große Theologe Kardinal Kasper hat ein weit verbreitetes Buch geschrieben mit dem Titel „Barmherzigkeit“. Gott ist barmherzig, und daher sollen auch wir Menschen barmherzig sein. Wehe wenn es uns nur um Gerechtigkeit geht. Wehe wenn es uns nur um Verurteilung von Sündern geht. Wir sollen verzeihen können wie Gott uns verzeiht, wie Jesus der Ehebrecherin verziehen hat. Er sagt nur: Sündige nicht mehr. In diesen Tagen hat Papst Franziskus die folgenden Sätze gesagt oder sagen lassen: „Viele Menschen sind in Schwierigkeiten, sie können nicht verzeihen. Das erlittene Übel ist so oft so groß, dass die Fähigkeit, zu verzeihen wie die Besteigung eines sehr hohen Berges erscheint. Eine enorme Anstrengung! Und da denkt man: Das geht nicht, das schaffe ich nicht. Allein schaffen wir das auch nicht, wir brauchen die Gnade Gottes dazu, um die müssen wir bitten.“ Und dann schlussfolgert Papst Franziskus: „Barmherzigkeit ist nicht eine Dimension unter anderen, sie ist das Zentrum des christlichen Lebens.“ Und schließlich weist Franziskus darauf hin: Jeder Vater und jede Mutter weiß, dass er oder sie nicht das ist, was er oder sie sein sollte, auch nicht Bruder und Schwester, oder Bräutigam und Braut. Alle seien im Defizit. Wir alle brauchen Barmherzigkeit. Und Gott geht voraus mit Barmherzigkeit. Daher sagt Jesus zur Ehebrecherin: Geh hin und sündige nicht mehr. Er verzeiht die Sünde, aber sagt gleichzeitig nicht: Es ist nicht so schlimm. Doch es ist schlimm. Aber steinigen dürfen wir nicht. Wenn wir selbst nicht gesteinigt werden wollen, dürfen wir keine Steine werfen.

Ich glaube: Gerade in unserer Zeit ist die Frage nach Recht und Gerechtigkeit, nach Schuld und Sünde besonders aktuell. Weil die Vorstellung von Gott bei vielen ganz verdüstert ist. Und weil sie vielleicht ein falsches Gottesbild haben, kennen sie kaum ethische Normen. Sie sind tolerant. Es gilt vor allem: Jeder soll auf seine eigene Weise selig werden, jeder soll sein Leben selbst verantworten. Jeder soll sein Tun vor sich verantworten. Aber vor allem gilt auch: Wenn mich einer auf die rechte Wange schlägt, halte ich ihm nicht die Linke hin, sondern versuche mich nach Kräften zu wehren. Ausgleich ist angesagt. Es gilt das Gleichgewicht der Kräfte. Nicht nur in der Politik, sondern auch im Privatleben. Ich wehre mich. Wer sich nicht wehrt, ist selbst schuld. Aber Franziskus unterstreicht: Nur wenn wir den Gott Jesu Christi wieder in den Blick nehmen, können wir über uns hinauswachsen. Dann steinigen wir nicht mehr, dann werfen wir nicht den ersten Stein zurück. Der Gott Jesu Christi ist der Gott, der Steine aufhebt und sie aus dem Weg räumt. Er ist der Gott, der zusammenführt. An ihn dürfen wir glauben. Amen

Brief des Apostels Paulus an die Philipper, Kap. 3, 8-14

Schwestern und Brüder, ich halte dafür, dass alles Verlust ist, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles überragt. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen und in ihm erfunden zu werden. Nicht meine Gerechtigkeit will ich haben, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott schenkt aufgrund des Glaubens. Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden, indem ich seinem Tod gleich gestaltet werde. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen. Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder und Schwestern, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Fürbitten

Vater unseres Herrn Jesus Christus, wir bitten dich für die Opfer des Erdbebens in Südostasien. Schicke ihnen bald Hilfe, schenke der Menschheit Solidarität mit den Opfern des Unglücks. Herr erbarme dich

Vater unseres Herrn Jesus Christus, wir bitten dich für die Mächtigen dieser Erde. Gib ihnen Deinen Heiligen Geist, damit sie erkennen, was für die Menschen notwendig und für die Völker gut ist. Herr erbarme dich.

Vater unseres Herrn Jesus Christus, wir bitten dich für die Kranken rund um den Globus. Schick ihnen Hilfe, lindere ihre Schmerzen, lass sie gesund werden. Herr erbarme dich

Vater unseres Herrn Jesus Christus, wir bitten dich für die Kinder und Jugendlichen in aller Welt. Bewahre sie vor den Medien und Menschen, die sie verführen wollen. Herr erbarme dich.

Eberhard von Gemmingen

www.jesuiten.org


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