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Nicht gekürzt. Unzensiert. Kostenlos.

Einleitung
In Lesung und Evangelium geht es heute um die Verkündigung der frohen Botschaft. Paulus spricht im Korintherbrief von seiner Berufung dazu. Und Jesus setzt sich kritisch auseinander mit den Menschen, die andere Erwartungen an ihn richten, die ihn vor allem als Heiler sehen wollen. Er aber entscheidet sich für die Verkündigung.
Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus, Kap. 1, 29-39
In jener Zeit ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas. Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen sogleich mit Jesus über sie, und er ging zu ihr, fasste sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr und sie diente ihnen. Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus. Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu sagen, dass sie wussten, wer er war. In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten. Simon und seine Begleiter eilten ihm nach, und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich. Er antwortete: Lasst uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort verkünde; denn dazu bin ich gekommen. Und er zog durch ganz Galiläa, verkündete in ihren Synagogen und trieb die Dämonen aus.
Predigt
Liebe Schwester und Brüder,
Wusste Jesus wohl manchmal nicht genau, wie es weitergehen sollte, wie er weitermachen sollte? War Jesus wohl manchmal hin- und hergerissen zwischen zwei Alternativen? Fühlte er sich stark manchmal unter dem Erwartungsdruck der Menschen? Unter dem Erwartungsdruck seiner Jünger? Oder war Jesus so souverän, dass er immer schon genau wusste, was der nächste Schritt war, den er gehen sollte?
Jesus war ja zunächst ein Mensch. Als Mensch war er nicht allwissend. Aber ich habe den Eindruck, dass er sehr souverän war und klare Entscheidungen traf.
Das heutige Evangelium zeigt ein wenig die drei Herausforderungen, zwischen denen er sich manchmal entscheiden musste, denen er sich stellen musste. Manchmal musste er sich nämlich zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden. Das eine war die Verkündigung des Reiches Gottes. Er sagte ja immer wieder: Das Reich Gottes steht vor der Tür. Das zweite war die tätige Hilfe. Im heutigen Evangelium das Heilen der Kranken und das Austreiben der Dämonen. Und das dritte war das Gebet zum Vater. Offenbar musste Jesus sich immer wieder Orientierung durch das Gebet zum Vater holen. Drei Herausforderungen: Verkündigung, Hilfe, Gebet.
Schauen wir uns die drei Bereiche im heutigen Evangelium an. Jesus kommt in das Haus des Petrus, sieht die kranke Schwiegermutter und heilt sie. Offenbar spricht es sich gleich herum. Und daher bringen die Leute aus Kapharnaum ihre Kranken. Sie drängen sich vor dem Haus des Petrus. Jesus heilt und vertreibt Dämonen. Dann vergeht offenbar die Nacht. Frühmorgens steht Jesus auf, geht ins Einsame und betet. Ich denke: Wir dürfen uns vorstellen: Er sucht Orientierung beim Vater, wie er weitermachen soll. Er sucht neue Festigkeit in seiner Berufung.
An dieser Stelle hilft es, sich an die Versuchungsgeschichte zu erinnern. Offenbar war auch Jesus versuchbar, angreifbar durch widergöttliche Kräfte. Wir nennen das den Teufel. Also er brauchte wohl auch immer wieder Orientierung, Ausrichtung, Antworten auf die Fragen, die ihm kamen. Und denken wir auch an Jesu Ringen im Ölgarten vor seinem Tod. Er ringt mit dem Willen Gottes. Und sagt schließlich: Nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine. Er hat also einen eigenen Willen. Der eigene Wille muss sich unterwerfen, muss den Willen des Vaters erfüllen. Also Jesus sucht immer wieder nach dem Willen des Vaters. So hat er vielleicht auch nach der Nacht im Haus des Petrus erst noch suchen müssen, wie es weitergehen soll. Soll er weiterhin primär die Kranken heilen, die zu ihm gebracht werden? Und es nimmt wohl kein Ende. Je mehr er heilt, umso mehr spricht es sich herum, und es kommen immer mehr Kranke aus der weiteren Umgebung. Und dann wird sein Gebet unterbrochen. Einige Jünger kommen zu ihm und sagen: Komm schnell, immer mehr Leute suchen dich. Und Jesus sagt: Nein, ich muss weiter, von hier fort, muss in andere Orte und Städte. Ich muss zu anderen Leuten. Ich muss das Kommen des Reiches Gottes verkündigen.
Und nun erlaube ich mir einen Sprung in die Kirche unserer Tage in unseren Breiten. Die Kirche steht vor den gleichen Herausforderungen wie Jesus stand. Sie muss helfen und heilen, sie muss verkündigen und sie muss beten. Mit anderen Worten: Sie hat einen sozialen Auftrag. Der ausgeraubte Mensch am Straßenrand ist eine Herausforderung, die Kirche muss helfen. Und dieses Helfen ist der Bereich, in dem die Kirchen heute besonders gefragt und geschätzt sind. Letzte Umfragen zeigen es. Wo die Kirche Sozialarbeit macht, wird sie anerkannt und gebraucht.
Die Kirche muss aber auch verkündigen. Wenn sie nicht mehr von Jesus spricht, wenn sie nicht mehr von Gott spricht, versäumt sie ihren zentralen Auftrag. Wenn sie nicht mehr von der Liebe Gottes spricht, nicht vom Kreuzestod Jesu, von seiner Auferstehung, vom Heiligen Geist, dann wird die Kirche überflüssig. Denn Sozialarbeit kann auch der Staat, die Kommune leisten. Ja sie müssen es sogar.
Die Kirche muss aber auch beten. Sie muss Orientierung bei Gott suchen, sie muss die Welt und ihre Geschichte durch den Blick auf Gott interpretieren. Sie muss nach dem Willen Gottes fragen. Sie muss hören. Sie muss aufmerksam sein, muss die Zeichen der Zeit sehen und interpretieren. Die Kirche muss vor Gott schweigen. Wenn sie nur redet und die Ärmel aufkrempelt, wird ihr Tun oberflächlich und eine bezahlbare Dienstleistung. Sie muss den Blick auf Gott gerichtet halten. Sie muss aufs Kreuz Jesu schauen. Wenn sie das nicht tut und nicht immer wieder tut, wird sie ein Verein von Managern.
Beten und Verkündigen aber scheint heute vielen fremd. Ja - wir geben zwar zu, dass wir Meditation brauchen. Wir geben zu, dass wir manchmal in uns gehen müssen. Aber den Blick zu Gott zu erheben, ist unserer Kultur eher fremd.
Kurz: Kirche muss heute provozieren so wie Jesus provoziert hat. Er hat provoziert indem er nicht nur heilte, nicht nur aktiv war, sondern frühmorgens zum Beten ging. Und dann seinen Weg weiter ging zu anderen Menschen. Jesus war anders als seine Jünger und die Masse erwarteten. Er war provozierend. Wehe uns, wenn wir das Provozierende Jesu nicht mehr aushalten. Lassen wir uns von ihm und seinem Kreuz und der Auferstehung provozieren. Amen
Lesung aus dem 1. Korintherbrief, Kap. 9, 16-19 und 22-23
Schwestern und Brüder, wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, gebührt mir deswegen kein Ruhm; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde! Wäre es mein freier Entschluss, so erhielte ich Lohn. Wenn es mir aber nicht freisteht, so ist es ein Dienst, der mir anvertraut wurde. Was ist nun mein Lohn? Dass ich unentgeltlich verkünde und so das Evangelium bringe und keinen Gebrauch von meinem Anrecht aus dem Evangelium mache. Obwohl ich also von niemandem abhängig bin, habe ich mich für alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben.
Fürbitten
Herr Jesus Christus, wir bitten heute zunächst für die Menschen, die nicht wissen, wie ihr Leben weitergehen soll, die zweifeln, ob es noch einen Sinn hat, die mit dem Leben Schluss machen wollen. Christus höre uns.
Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle Menschen, die zur Verkündigung des Glaubens berufen sind. Gib ihnen Durchhaltekraft, schütze sie vor Resignation, gib ihnen Vertrauen in den Heiligen Geist. Christus höre uns
Herr Jesus Christus, wir bitten dich noch einmal für die Menschen im Gazastreifen. Schenke ihnen den ersehnten Frieden. Gib ihnen Nahrung, Getränk, Medikamente. Schütze sie vor Verzweiflung. Christus höre uns.
Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die vielen Christen rund um den Globus, die verfolgt werden, die Angst haben müssen, die unterdrückt werden. Christus höre uns.

 

P. Eberhard Gemmingen SJ
Im Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit


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