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Nicht gekürzt. Unzensiert. Kostenlos.

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus, Kap. 1, 1-8
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, Gottes Sohn. Wie geschrieben steht beim Propheten Jesaja: Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bahnen wird. Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! -, so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig. Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

Predigt
Bereitet dem Herrn den Weg. Machet gerade seine Pfade. Das ist die zentrale Aufforderung der Lesungen des 2. Advent. Was bedeutet das: Dem Herrn den Weg bereiten? Was müssen wir tun, was sollen wir tun, was können wir tun, um dem Herrn den Weg zu bereiten?
Voraussetzung für das Wegbereiten ist, dass der Herr kommen will. Wenn ein Staatspräsident zu einem Staatsbesuch in ein Land kommt, wird ihm ein roter Teppich ausgerollt und er wird erwartet. Jemand empfängt ihn am Fuß der Rolltreppe des Flugzeuges. Ich frage mich und frage uns: Erwarten wir den Herrn? Bereiten wir ihm den Weg?
Aber es stellt sich die Frage: Wozu will der Herr denn kommen?
Die klassische Antwort des Christentums lautet: Er kommt, um uns von der Sünde zu erlösen, um uns zu befreien, um uns in die Freiheit der Kinder Gottes zu führen. Aber sind wir denn alle Sünder, sind wir alle unfrei?
Der moderne Mensch wird sagen: Ich fühle mich frei. Ich versuche, nach meinem Gewissen zu leben, ich versuche, gerecht zu sein, solidarisch zu sein. Aber die Welt kann ich doch nicht ändern. Denn jeder Mensch kämpft für sich selbst. Jeder muss zurechtkommen. Ich fühle mich nicht schuldig dafür, dass so viele hungern, dass so viele flüchten, dass so viel Krieg ist.
Aber der Herr wird vielleicht sagen: Herrscht nicht in der heutigen Welt unendlich viel Verwirrung? Herrschen nicht Irrtümer, Falschaussagen, Falschmeinungen? Werden nicht manchmal Tatsachen auf den Kopf gestellt? Unwichtiges wird für wichtig erklärt, Wichtiges für nebensächlich. Haben nicht Hitler und Stalin mit unendlicher Verwirrung Menschen in die Irre geführt und Millionen von Toten hervorgebracht? Sind Hitler und Stalin heute aus der Welt geschafft? Gibt es nicht viele andere Verwirrer? Denkt mal darüber nach. Früher nannte man den Ursacher der Verwirrungen "Teufel" oder "Satan". Noch besser klingt das Wort "Diabolos". Manche Thesen sind diabolisch.
Bereitet den Weg des Herrn - das könnte heute vielleicht bedeuten: Deckt die Irrtümer auf! Erkennt eure eigenen Irrtümer. Zeigt den anderen, wo sie in die Irre laufen! Um nur ein kleines Beispiel zu nennen: Bis vor 80 oder 100 Jahren fanden es die Europäer gut und richtige, die Völker in Afrika und Asien als Kolonien zu behandeln und auszubeuten. Man wollte sie gleichzeitig auf die Höhe der Zeit bringen. Heute erkennen wir den Irrtum unserer Väter und Mütter. Gottlob haben wir - auch mit Hilfe des Glaubens an Jesus Christus - auch deren Menschenwürde und Menschenrechte erkannt.
Könnte das Wort der Bibel "Bereitet den Weg des Herrn" heute bedeuten: Erkennt Eure Irrtümer. Eines davon könnte lauten: Religion ist zwar ganz persönliche Entscheidung, aber nach außen ist sie reine Privatsache. Ist das richtig? Oder die These, Kindertaufe nehme den Kindern die Freiheit zur Selbstentscheidung. Oder Religion sei Manipulation des Menschen. Oder Freiheit sei wichtiger als Religion. Alle Religionen seien letztlich gleich. Die Orientierung von Mann zu Frau und von Frau zu Mann sei reiner Zufall. Tolleranz sei wichtiger als Orientierung an Werten. Früher sprach man leicht von Verführung durch den Teufel, der Hörner hatte. Kommt der Teufel heute durch die social-media, durch Ideologien, die Verwirrung stiften. Bereitet den Weg des Herrn könnte heute bedeuten: Beginnt selbst zu denken, lasst euch nicht manipulieren. Schützt eure Kinder vor der Abhängigkeit vom Handy. Fallt nicht rein auf Slogans, auf schöne Bilder.
Lassen Sie mich schließen mit der Erinnerung an eine junge Dame, die hier in der Nähe von St. Ludwig gelebt hat. Ich denke an Sophie Scholl. In diesen Tagen habe ich gelesen, wie sie auf ihren denkerischen Weg kam: Durch Lektüre des heiligen Augustinus und durch die Lektüre des Romans: Tagebuch eines Landpfarrers. Vorher hatte sie Sympathien für das Gemeinschaftsideal der Nazis. Sie war Mitglied im Nazi-Bund deutscher Mädels. Sie war auf dem Weg des Verführers. Bereitet dem Herrn den Weg kann heute bedeuten: Seid viel kritischer gegenüber allem, was man so sagt.
Wir haben in der Lesung von Johannes dem Täufer am Jordan gehört. Er war kritisch gegen das Tun seiner Landsleute. Jesus war kritisch gegen das Tun der Hohenpriester. Man darf heute kritisch sein gegen den Vatikan, aber auch kritisch gegen den synodalen Weg. Bereitet den Weg des Herrn heißt auch: Fragt nicht die Medien, sondern fragt das Wort des Herrn und fragt, was Euer eigenes Herz sagt.
Aber ihr müsst auch vertrauen. Vertraut auch. Sonst könnt ihr nicht leben. Und vertraut niemandem so, wie dem Mann, der aus Liebe zu den Seinen am Kreuz gestorben ist. Amen
Aus dem Propheten Jesaia, Kap. 40, 1-5; 9-11
Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, dass gesühnt ist ihre Schuld, dass sie empfangen hat aus der Hand des HERRN Doppeltes für all ihre Sünden! Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben. Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, alles Fleisch wird sie sehen. Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen. Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Siehe, da ist euer Gott. Siehe, GOTT, der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm und sein Ertrag geht vor ihm her. Wie ein Hirt weidet er seine Herde, auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam.

Fürbitten
Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle Christen um die Gnade, dass sie Dir den Weg bereiten können. Hilft ihnen, dass sie Deinem Evangelium nicht im Wege stehen. Christus höre uns
Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die Verantwortlichen in den Kirchen, dass es ihnen gelingt, Dich in rechter Weise zu verkündigen. Und von Dir Zeugnis zu geben. Christus höre uns
Herr Jesus Christus, wir bitten dich für die Menschen, die in diesem Augenblick Angst haben vor Granaten und Bomben, die fliehen, die hungern, die frieren. Christus höre uns.
Herr Jesus Christus, wir bitten dich für alle, die politische Verantwortung tragen in der ganzen Welt, die auch Verantwortung haben für die Zukunft unserer Erde. Christus höre uns.

 

P. Eberhard Gemmingen SJ
Im Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit


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