In den letzten Wochen lebte wegen der Gesetzgebung in Texas und Polen die Diskussion um Abtreibung in besonderer Weise auf. Daher möchte ich an einige Punkte erinnern.
Stammen die ungewollten Kinder nur von Frauen oder auch von Männern? Männer übernehmen offenbar nur selten Verantwortung für das von ihnen gezeugte Kind. Die Frau, die ein Kind von ihm erwartet, muss mit ihrer Lage meist alleine fertig werden. Für die Männer gilt „Wenn sie ein Kind von mir erwartet, ist das ihre eigene Schuld, ich habe nichts damit zu tun.“.
Weltweit wird behauptet, die Frauen würden in ihrem Selbstbestimmungsrecht eingeschränkt, wenn sie ein empfangenes Kind austragen müssen und nicht abtreiben dürfen. Ihnen würde ihr Recht auf ihren Leib genommen.
Kinder bringen in der Regel Freude, Leben und Segen. So die Ansicht der meisten Menschen in den wohlhabenden Ländern. Und die gebildeten Wähler wissen auch, dass Europa dringend Kindernachwuchs braucht.
In unseren Herzen und Hirnen scheint einiges nicht zu stimmen. Denken scheint eine überfordernde Sache zu sein. Macht Wohlstand „dumm“? Warum denken so viele gut gebildete Menschen so wenig nach? Sind die Smartphones schuld?
Warum propagieren wir nicht mehr die deutsche Lösung mit dem „Beratungsschein“? Sie besagt: Rechtlich darf nur abgetrieben werden, wenn sich eine Frau vorher von einer offiziellen Stelle beraten ließ. Viele entscheiden sich nach einer Beratung für ein Kind und gegen ABtreibung.
Die meisten Frauen fühlen nach einer Abtreibung Schuld. Das Denken der Mehrheit, die den Medien folgt, ist schuld.
Vieles läuft im heutigen Denken völlig falsch. Diabolos!
P. Eberhard Gemmingen SJ
Im Einsatz für Glaube und Gerechtigkeit