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Münchner Merkur vom 18.01.2022
   
Solange Papst und Bischöfe um den heißen Brei reden und nicht zugeben können, dass ihre

Machtstrukturen der Grund des Niedergangs sind, wird sich trotz Vielrederei nichts ändern.

Erst wenn die Rahmenbedingungen infrage gestellt werden, Pflicht zum Zölibat aufgehoben

wird, gäbe es einen Lichtblick. Dieser Institution aber ist das Schamgefühl abhanden gekommen.

Einzige Sorge: „Wir müssen unsere Macht und unseren Einfluss wieder zurück gewinnen!“ Die

Kernaussage aber heißt: Christus war nicht nur Gott und Mensch, sondern war und ist auch Mann!

Warum sollte Gott aus seinem Sohn ein Neutrum gemacht haben? Da würde es sich wahrhaft nicht

lohnen, ihm nachzufolgen. Und wo sind denn die vielen Maria Magdalenas, die sich der Feigheit des

Klerus wegen verstecken müssen und nicht wagen, ihre Beziehung offen zuzugeben? Hauptsache aber,

die hohen Herren nehmen bei Besuchen in den Pfarreien, mit Wohlwollen die Begeisterung der

gutgläubigen Menschen entgegen, ohne rot zu werden. – „ Die Gerechtigkeit ist ohnmächtig ohne die

Macht; die Macht ist tyrannisch ohne die Gerechtigkeit.“ B. Pascal

Ilse Sixt

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