Ein emeritierter Kardinal beklagt bei einem Vortrag die Schwerhörigkeit und
Taubheit gegenüber Gott. Das sei die größte Not unserer Zeit. Dazu der heilige
Augustinus: „Wer von Gott erhört werden will, der höre zuerst auf Gott.“ In der
Institution Kirche aber sind Strukturen entstanden, die sich vorwiegend um den
Götzen „Mammon“ drehen. Dem Sendungsauftrag Jesu schenkt kaum mehr einer
vorrangige Bedeutung. In der Feier der Eucharistie gleicht das Wort „Liebe“
gegenwärtig nur einer leeren Worthülse; denn Liebe mit dem Verstand allein ist
blutleer. Es fehlt das Herz! Im Hauptgebot der Lehre Christie heißt es: „Liebe Gott
über alles – und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Es heißt nicht: „Liebe nur Gott
über alles“. Es ist also eine Tatsache, dass der Mensch außer Gott auch den Nächsten
braucht. Will man dem Programm Jesu treu bleiben, muss die Pflicht zum Zölibat
wieder aufgehoben werden, sonst wird sie zum Triumph des Widersachers.
Ilse Sixt
Das Zölibat wurde vor knapp 1000 Jahren eingeführt, damit die Geistlichen uneingeschränkt ihren (geistlichen) Auftrag erfüllen können, unbehindert von Familienmitgliedern. Das mag vor Jahrhunderten ein "richtiger" Gedanke gewesen sein, aber spätestens in der Renaissance hielten sich hohe kirchliche Würdenträger Mätressen. Demgegenüber wird auch noch heutzutage frommen Menschen Geschlechtsverkehr als Sünde "verkauft", sofern er nicht dem aufrichtigen Wunsch nach Zeugung von Kindern dient.
Gewiss hat das Zölibat massiv dazu beigetragen, dass Geistliche die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendliche missbrauchten.
Die Probleme der katholischen Kirche sind mannigfaltig:
1. Sie ist nicht mehr glaubwürdig in ihren Handlungen
2. Sie lehrt Dinge, die in der Lehre Christi nicht begründbar sind
3. Der Vatikan scheint eine Schlangengrube zu sein.
Sie haben Recht: Man muss Gott über alles und seinen Nächsten wie sich selbst lieben. Aber tun nur noch sehr wenige Menschen.
Deutschland ist wie andere westliche Länder ein Land geworden, in welchem atheistische Gesinnung vorherrscht.
Ich gehe davon aus, dass über kurz oder lange die katholische Kirche den Zölibat abschafft.