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Wir begrüßen unseren neuen Autor 
 Viktor Svensek

 

Liebe Freunde und Bekannte,

Achtung: Am nächsten Sonntag gibt es keine Predigt von mir, ich bin in Ferien.

15. Sonntag im Jahreskreis 2025

Wer ist mein Nächster?

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas, Kap. 10, 25 - 37

In jener Zeit stand ein Gesetzeslehrer auf, um Jesus auf die Probe zu stellen, und fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?  Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?  Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.  Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben!  Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?  Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging vorüber.  Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging vorüber.  Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Und am nächsten Tag holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien meinst du, ist dem der Nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du genauso!

Predigt

Jesus hat Kulturgeschichte gemacht. Das ist die Grundaussage des heutigen Evangeliums. Ich will das erklären. Ich denke: in vielen Jahrhunderten vor Christus galt kulturell: Du musst Deine Familie, deinen Clan, dein Volk verteidigen. Ihr müsst zusammenhalten, sonst wird eure Gruppe, eure Familie von feindlichen Gruppen angegriffen und vernichtet. Es ging ums Überleben, weil die Lebensmittel knapp waren, weil es viele wilde Tiere gab, weil man sich vor den Naturgewalten schützen musste. Daher galt Gruppenzusammenhalt. Das war beim Volk Israel genauso wie bei allen Völkern. Die Natur verlangte Gruppensolidarität. Daher kann dann auch die Frage kommen: Wer ist denn mein Nächster? Ist es nur der Gruppenangehörige oder ist es auch einer von einer Nachbargruppe. Muss ich dem auch helfen, wenn ich sehe, dass er in Not ist? Im Alten Testament stand: Du sollst den Herrn Deinen Gott lieben und Deinen Nächsten wie Dich selbst. Die Frage des Gesetzeslehrers ist verständlich. Wo hört denn der Kreis auf, in dem meine Nächsten sind? Man muss ihm sogar dankbar sein. Denn er hat über die Gebote nachgedacht. Nachdenken ist gut und nötig. Blindes Gehorchen mag dann und wann gut sein, aber Denken ist nie schlecht. Gott hat uns nicht umsonst den Verstand gegeben. Und Jesus sagt eben: Gruppensolidarität allein mag zu einer Zeit notwendig sein. Aber eigentlich ist der Mensch einer anderen Gruppe ein Mensch wie Du. Auch er ist Dein Nächster. Jesus hat also ein neues, ein weiteres, ein umfassendes Denken eingeführt. Für ihn gilt: Sei nicht nur solidarisch mit dem Gruppenmitglied, sondern mit jedem, der Deine Hilfe braucht.

Und nun zurück zu dem Zusammengeschlagenen auf der Straße von Jerusalem nach Jericho. Ich habe ein gewisses Verständnis für den Priester und den Leviten, die den Zusammengeschlagenen sehen und vorbeigehen. Schließlich waren die Räuber und Wegelagerer vielleicht gerade versteckt um die Ecke und warteten nur darauf, wieder einen einsamen Wanderer auszurauben. Priester und Levit warfen vielleicht einen mitleidsvollen Blick auf den Zusammengeschlagenen und dachten: Sorry, aber ich muss schnell weiter, denn ich hab Angst, dass es mir geht wie Dir. Zudem: Wenn ich Dir helfe, dann ist einem Einzigen geholfen, aber am System ändert sich damit nichts. Der Staat muss eingreifen, muss Polizei aufstellen, Räuber ins Gefängnis bringen, die Armut überwinden, soziale Gerechtigkeit einführen, dann muss niemand mehr rauben und zusammenschlagen. So die akademischen Überlegungen des Priesters und Leviten.

Ich glaube, wir müssen noch einen Schritt weitergehen. Solange die Bürger, und erst recht die frommen, gläubigen Bürger nicht täglich auch mal an die Hungernden, die Fliehenden, die Verfolgten, die Gefangenen denken, fehlt etwas. Die Veränderung beginnt mit dem Denken, mit dem Denken an die Hungernden, an die Verzweifelnden. Die Veränderung geschieht nicht nur mit dem Tun, sondern vor allem im Herzen. Ich vermute, dass z.B. Mutter Theresa solange sie irgendwo auf dem Land in Indien in einer Schule für Mädchen aus besseren Verhältnissen Englisch unterrichtete, immer wieder an die Sterbenden in Kalkutta gedacht hat. Vermutlich hat sie jahrelang an diese Sterbenden auf den Straßen gedacht und dann erst nach langem Nachdenken, ihre Oberin gebeten, ob sie nicht zu den Sterbenden gehen könne.

Kommen wir in Gedanken zurück nach Jericho. Es liegt im Westjordanland. Jerusalem jetzt in Israel. Streit ist zwischen den beiden Ländern. Es gibt seit Jahren viele Tote, viele Erschossene, viele im Elend. Wir können leider nicht aktiv eingreifen. Aber wenn uns Fußball mehr bewegt als der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern, dann stimmt in unserem Herzen etwas nicht.

Die Veränderung der Welt kommt – wenn überhaupt – nur durch ein neues Denken, durch veränderte Herzen. Wenn politische Führer wissen, dass sie nur gewählt werden, wenn sie das Eigeninteresse der Wähler berücksichtigen, dann läuft was schief. Demokratie verlangt Wähler, die über sich selbst hinausdenken. Frieden kann nur sein, wenn Menschen nicht nur an sich denken, sondern solidarisch. Das ist die Botschaft Jesu Christi. Er wünscht den Menschen Frieden, Frieden als Folge von Solidarität zwischen denen, die haben und denen, die unter Räuber gefallen sind. Amen

Aus dem Brief an die Kolosser, Kap. 1, 15-20

 Er ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin erschaffen.  Er ist vor aller Schöpfung und in ihm hat alles Bestand.  Er ist das Haupt, der Leib aber ist die Kirche. Er ist der Ursprung, der Erstgeborene der Toten; so hat er in allem den Vorrang. Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles auf ihn hin zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, wir bitten dich für uns selbst und für alle Christen um ein neues Herz. Schenke uns ein Herz, das mitfühlt, das solidarisch denkt und sich in den Nächsten hineindenkt. Christus höre uns

Herr Jesus Christus, hilf den Menschen, die zerschlagen am Wegrand der Welt liegen. Schicke ihnen Menschen, die den Mut haben ihnen zu helfen, wenn sie helfen können. Christus höre uns.

Herr Jesus Christus, schenk den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Medien die Verantwortung, vor allem für die Armen und Schwachen zu sorgen. Christus höre uns

Herr Jesus Christus, besuche Du die Einsamen und Kranken. Schicke ihnen Freunde und Verwandte und lass sie erfahren, dass sie nicht vergessen und dass sie keine Last sind, sondern ein Segen. Christus höre uns.

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