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Im krassen Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden im Hochsauerlandkreis hat die Leitung der katholischen Pfarrgemeinde St. Georg in 57392 Bad Fredeburg auf Anraten des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU), beschlossen, die Präsenzgottesdienste an Weihnachten aus Angst vor dem Coronavirus zu canceln, um so mit ihm und alle anderen Gemeindemitgliedern wie an Ostern 2020 in einen weiteren Corona-Lockdown und damit in einen unbefristeten Corona-Winterschlaf zu gehen.


Gebt dem Kaiser (Laschet), was des Kaisers ist und gebt Gott, was Gottes ist (vgl. Mt 22, 21)? Wir alle sind Weihnachten in der Gemeinschaft der Gläubigen. Weihnachten wurde uns von Gott und nicht vom Kaiser geschenkt. Angst ist deshalb kein guter Ratgeber. Angst essen Seele auf.


Woran erinnert mich das nur? Richtig, an den Apostel Simon Petrus, der kurz nach der Verhaftung Jesu eben aus persönlicher Todesangst, ehe der Hahn krähte, den Herrn dreimal verleugnete (vgl. Joh 18, 15f.). Und an die Jerusalemer Urgemeinde (vgl. Apg 1-5), die nach dem Pfingsterlebnis trotz der Angst vor der Christenverfolgung unbeirrt Präsenzmessen feierte und in der Nachfolge Jesu Christi den neuen Glauben in der Liebe und in der Hoffnung lebte. Wäre es nicht so gewesen, so hätte diese ursprünglich jüdische Sekte nie den Aufstieg zu einer christlichen Weltreligion geschafft.


Pfingsten ist der Gründungstag der Kirche. Doch zuvor saßen die Jünger Jesu mit Maria ängstlich hinter verschlossenen Türen beisammen und trauten sich nicht, in aller Öffentlichkeit Präsenz zu zeigen und im Sinne Jesu Christi zu wirken (vgl. Apg 2, 1-41). Erst die Herabkunft des Heiligen Geistes befähigte sie letztendlich, mutig und mit viel Gottvertrauen ausgestattet ihre Angst zu überwinden und das Wort Gottes allen Völkern in Präsenzmessen zu verkünden.


Wir alle haben doch bereits wie die Jünger Jesu mit Maria den Heiligen Geist und seine Geistgaben im Sakrament der Firmung empfangen und sollten damit eigentlich unsere banalen diese-Welt-Ängste längst überwunden haben. Warum feiern wir dann noch ohne jegliches Gottvertrauen und in Todesangst Corona-Christmas 2020 jeder für sich ganz privat hinter verschlossenen Türen und nicht in der Kirche in Präsenzmessen gemeinsam Eucharistie im Gedenken an Christi Geburt in einem Stall in Bethlehem?


Meines Erachtens ist die alternative Teilnahme an virtuellen Messen im Internet ohne das Gemeinschaftserlebnis kein Ersatz für Präsenzgottesdienste in unserer Kirche. Deshalb kann ich die Entscheidung gegen Präsenzgottesdienste an Weihnachten keinesfalls nachvollziehen und verstehen. Für die Zeit nach überwundener Corona-Pandemie ist diese Entscheidung sogar überaus gefährlich. Denn viele Gläubige werden dann mit Sicherheit unsere Pfarrkirche meiden, weil wir ja alle von zu Hause aus via Home Church bequem und online an den Heiligen Messen teilnehmen können.


In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen frohe und gesegnete Online-Weihnachten 2020. Fürchtet Euch nicht! #corona


gez. Roland Klose, Bad Fredeburg

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