Unvorstellbar, aber leider wahr: In Zeiten von Corona ist die Kulturlandschaft Deutschland, wie vieles Andere im Übrigen zu unrecht auch, nicht mehr systemrelevant - und das im Land der Dichter und Denker von z. B. Goethe und Schiller.
Das Schiller-Theater in Berlin kann ein Lied davon singen. So wird die Schauspieler- und Künstlerfamilie der Thalbachs wegen einer möglichen Ansteckungsgefahr seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie quasi mit einem Berufs- und Auftrittsverbot belegt.
Das erinnert mich an die Machtergreifung Adolfs Hitlers vom 30. Januar 1933 und die Nürnberger Rassengesetze von 1935. Damals wurden auch die jüdischen Dichter, Denker und Künstler mit einem Berufs- und Auftrittsverbot belegt, weil sie für den NS-Staat nicht mehr systemrelevant waren. Sie mussten Deutschland zwangsläufig verlassen, wenn sie mit dem Leben davon kommen wollten.
Und trotz des Grundgesetzes vom 23. Mai 1949 ticken die Uhren im "Covid-19-Deutschland" nun mal so ganz anders wie im NS-Deutschland des Jahres 1933. Die "neuen systemrelevanten Helden" in Corona-Deutschland sind Virologen, Politiker, Ärzte, Kranken- und Altenpfleger, Polizisten, Feuerwehrleute, Müllmänner, Verkäufer beim Discounter, Erzieher, Homeofficer, Lehrer etc.
Alles andere ist nicht systemrelevant, anscheinend unwichtig und kann weg. Dazu gehören laut "Corona-Deutschland" unwichtige Berufe wie z. B. Künstler, Mitarbeiter im Hotel- und Gaststättengewerbe, in Reisebüros, Fabrikarbeiter etc. Das sind die "neuen Juden" in Deutschland: Die sog. "Corona-Deppen", die zwar alle brav Steuern zahlen müssen, aber dennoch wie Menschen 2. Klasse von unseren sog. Volksvertretern eingestuft und behandelt werden. Sie sind in der Corona-Krise massiv von Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Hartz IV bedroht. Sie grüßen unseren Bundesarbeitsminister zwar n i c h t mit Heil Hubertus, sondern mit Hubertus Heil (SPD).
Das ist die neue asoziale Gerechtigkeit in "Corona-Deutschland", die diskriminierend ist und unserem Grundgesetz (GG) und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) widersprichen. Denn darin steht unter anderem, dass kein Bürger wegen seines Berufes benachteiligt werden darf, weil wir alle vor dem Gesetz gleich sind. Das wäre die neue gelebte Solidarität in Deutschland. #corona
gez. Roland Klose, Bad Fredeburg