Die Bundeslandwirtschaftsministerin und frühere deutsche Weinkönigin, Julia Klöckner (CDU), hat unsere "soziale Marktwirtschaft" anscheinend nicht wirklich verstanden. Warum? Klöckner kritisiert allen Ernstes die ihrer Meinung nach zu niedrigen Lebensmittelpreise in Deutschland, obwohl in einer Marktwirtschaft nunmal Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen.
Klöckner fordert uns Deutsche deshalb dazu auf, mehr Geld für bessere Lebensmittel auszugegeben, da 10% des Einkommens innerhalb der EU viel zu wenig sei. Tolle Idee, Frau Klöckner, weil sie damit der neuen Armut in Deutschland weiter Vorschub leisten. Denn, jeder 6. Haushalt in Deutschland bringt mittlerweile mehr als 40% seines Nettoeinkommens für die Kaltmiete auf. Insbesondere die Rentner werden es ihnen danken, die von der Grundsicherung, der Grundrente oder einer Mini-Rente menschenwürdig leben müssen. Die können ohnehin keine teuren Bio-Qualitätslebensmittel kaufen, sondern nur abgelaufene Lebensmittel von der Tafel oder aus dem Container, zumal ihre Renten mindestens 50 % unter den Standardrenten in Frankreich und Österreich liegen.
GroKo-4.0-Ministerin Klöckner fordert außerdem den mündigen Verbraucher und Bürger dazu auf, beim Kauf von Lebensmitteln vorrangig regionale Bio-Qualitätsprodukte zu bevorzugen. Schön und gut, Frau Klöckner, und warum gibt es dann das neue Freihandelsabkommen mit den sog. Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, wo sich die EU und Deutschland dazu verpflichten, mehr Nahrungsmittel zu günstigeren Preisen aus diesen Ländern zu importieren? Schon ziemlich paradox die Forderungen von Julia Klöckner, zumal Lebensmittel klimaschädlich per Containerschiff nach Deutschland kommen sollen, wofür auch noch völlig sinnlos und keinesfalls nachhaltig der Amazonas-Regenwald brandgerodet wurde. Trau, schau, wem!
gez. Roland Klose, Bad Fredeburg
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