Der Tag der deutschen Einheit wird am 3. Oktober 2019 zentral mit einem Bürgerfest in Kiel gefeiert. Dieser Nationalfeiertag soll an die deutsche Wiedervereinigung vom 3. Oktober 1990 erinnern, die ohne den Fall der Berliner Mauer vom 9. November 1989 undenkbar gewesen wäre. Denn, WIR sind das Volk!
Doch warum wird nicht überall in Deutschland der Tag der deutschen Einheit so gefeiert wie in Kiel? Ganz einfach, der Tag der deutschen Einheit war ursprünglich der 17. Juni, ein nachdenklicher Tag, der an den gewaltsam niedergeschlagenen Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 erinnern sollte, wo mehr als 50 Demonstranten starben und tausende DDR-Bürger inhaftiert wurden.
Spätestens seit dem sexuellen Missbrauch von Kindern und Nonnen durch Priester wissen wir, Religion ist Opium für das Volk. Sowie der Traum von einer arischen Volksgemeinschaft und dem Endsieg nur Opium für das Volk war. Auch der Traum von Freiheit, Demokratie und Wohlstand der DDR-Bürger vor dem Mauerfall hat sich letztendlich als Opium für das Volk entpuppt.
Warum? Es gibt 29 Jahre nach der deutschen Einheit immer noch keine gleichen Lebensbedingungen in Ost und in West. Die sog. blühenden Landschaften existieren nur vereinzelt in den Großstädten Ostdeutschlands. Die neuen Freiheiten machen nicht satt. Und die Demokratie (Volksherrschaft?) erinnert allmählich wieder an die Weimarer Republik, wo die zerstrittenen Parteien keine wirklichen Lösungen für die vorhandenen Probleme anbieten konnten. Das Volk in Deutschland darf nur sog. Volksvertreter wählen und nicht aktiv mitbestimmen, wohin die Reise gehen soll. Die große GroKo-Politik wird nur in Berlin gemacht. Wenn es sein muss, auch gegen das Volk. Und wenn die Politik einmal versagt hat, dann trägt das Volk allein die Verantwortung dafür wie z. B. in der ungelösten Klimafrage. Und das nicht nur am Tag der deutschen Einheit.
Roland Klose, Bad Fredeburg, Mitglied und Autor von <buergerredaktion.de>
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