Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan und das "Päpstliche Geheimnis"
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- von Roland Klose
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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Bundesamt für Verfassungsschutz in Deutschland und dem Vatikan?
Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz hatten in der sog. NSU-Affäre die Akten über mögliche Helfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im Rahmen der Aktion "Konfetti" geschreddert. Im Vatikan in Rom wurden dagegen die Akten über sexuelle Missbrauchsfälle vernichtet, manipuliert oder erst gar nicht geführt.
Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, forderte beim Gipfel sogar zurecht die Abschaffung des "Päpstlichen Geheimnisses (Secreta continere)", weil es ein wesentliches Hindernis bei der Aufklärung der sexuellen Missbrauchsaffäre darstellt. In Artikel I. heißt es dazu: "Außergerichtliche Anzeigen und Verstöße gegen Glauben und Sitte unterliegen dem Päpstlichen Geheimnis."
Meine Meinung dazu: Das einzige Geheimnis, was überhaupt akzeptiert werden sollte, ist das Mysterium (Geheimnis) Christi. Das Päpstliche Geheimnis steht damit meines Erachtens zur Disposition.
*** Übrigens, das "Päpstliche Geheimnis" ist eine Erfindung von Papst Paul VI. (1963-78) aus dem Jahr 1974.
Roland Klose, Bad Fredeburg