Staatsempfang und Staatsbankett für den Diktator vom Bosporus in Berlin (2x gedruckt)
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- von Roland Klose
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Staatsempfang und Staatsbankett für den Diktator vom Bosporus, Recep Tayyib Erdogan, auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Schloss Bellevue in Berlin. Woran erinnert mich das? An den Besuch des Schahs von Persien am 2. Juni 1967 in West-Berlin, als es auf der Demo gegen den Schah zum Tod von Benno Ohnesorg kam und sog. Jubelperser gegen die Demonstranten gewaltsam vorgingen.
Beim Erdogan-Besuch in Berlin herrscht die Sicherheitsstufe 1, weil auch hier mit "Jubeltürken" zu rechnen ist, die gegen sog. Gülen-Anhänger, Nazi-Deutsche und PKK-Kurden mobil machen wollen.
Stell Dir vor, es ist Staatsbankett im Schloss Bellevue und keiner geht hin - außer die Menschen, die Erdogan als seine Staatsfeinde betrachtet wie z. B. die türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten Cem Özdemir, Özcan Mutlu, Aydan Özoguz, Sevim Dagdelen & Co., welche unter anderem für die Armenien-Resolution im Deutschen Bundestag gestimmt hatten und von Erdogan als verlängerter Arm der kurdischen Arbeiterpartei PKK angesehen werden, und die ehemals in der Türkei zu Unrecht inhaftierten Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu.
Wie groß wäre in diesem Fall wohl die Freude Erdogans über die deutschen Staatsbürger mit türkischem Migrationshintergrund? Hatte doch Erdogan im Vorfeld seines Staatsbesuchs in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erläutert, wie sich Deutschland "das Wohlgefallen des türkischen Volkes erwerben kann". Stell Dir vor, es ist Staatsbankett und Erdogan trifft nur seine Staatsfeinde. Nur so bietet man einem Diktator, Menschenrechtsverletzer und Kurden-Schlächter wie Erdogan die Stirn.
Roland Klose, Bad Fredeburg