Das Trauma von der gestohlenen Zeit (2x gedruckt)
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- von Roland Klose
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Den neuen GroKo-Heimatminister in Deutschland, Horst Seehofer (CSU), wird es freuen. Die Zeitumstellung auf Sommer- und Winterzeit ist christliche Tradition und gehört zu Deutschland wie unser Bier, Schweinsbraten, Sauerkraut und der Erzengel Michael, Schutzpatron der Soldaten, obwohl die Zeitumstellung wie ein Weltkrieg nie etwas Positives hervorgebracht hat.
So sollte die Umstellung auf die Sommerzeit im Deutschen Kaiserreich bereits im Jahr 1916 die energieintensiven Materialschlachten des Ersten Weltkriegs (1914-18) unterstützen helfen. Dadurch versprach man sich Energieeinsparungen bei der künstlichen Beleuchtung an langen Sommerabenden. 1919 schaffte die Weimarer Republik die ungeliebte Kriegsmaßnahme wieder ab.
Im Zweiten Weltkrieg (1939-45) führte das Dritte NS-Reich 1940 die Sommerzeit in Erwartung einer erneuten Energieeinsparung wieder ein, um die alljährliche Uhrenumstellung letzendlich im geteilten Deutschland im Jahr 1949 wieder abzuschaffen. Doch nicht genug des ewigen Hin und Hers mit der Zeitverschiebung und der gestohlenen Zeit. Die sozial-liberale Koalition unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) führte im Jahr 1980 die Sommer- und Winterzeit in Deutschland wieder ein. Begründung: Energieeinsparung wegen der Ölkrise von 1973.
Nunmehr leben wir bereits ununterbrochen 38 Jahre lang mit dieser unsinnigen Zeitumstellung in Deutschland, obwohl sie keine Energieeinsparung gebracht hat und eine große Mehrheit der Deutschen die überflüssige Uhrenumstellung mittlerweile total ablehnt. Die GroKo-Regierenden stört das aber nicht. Schließlich leben wir ja in einer Demokratie - in einer Volksherrschaft - wo unsere gewählten Volksvertreter den Volkswillen nicht nur beachten, sondern auch umsetzen sollten. Pustekuchen - was bleibt, das ist alle Jahre wieder eine erneute Diskussion um die blöde Zeitumstellung. The Never Ending Story - natürlich ohne Konsequenzen. Zeitumstellung, der Jetlag des Proletariats.
Roland Klose, Bad Fredeburg