Alex Dobrindt und seine konservative Revolution
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- von Roland Klose
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Wogegen demonstrierten die sog. linken 68er-Studenten eigentlich? Vor allem gegen ihre "Täter-Väter", die z. B. bei der "konservativ-braunen Revolution" Hitlers, den Angriffskriegen, den Verbrechen der Wehrmacht, dem Antisemitismus und/oder dem Holocaust bedenkenlos mitgewirkt oder einfach weggeschaut hatten. Und gegen den jungen, angeblich demokratischen Rechtsstaat der Wendehälse im Nachkriegsdeutschland, der immer noch von Nazis in führenden Positionen in Politik, Justiz, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft systematisch unterwandert und beherrscht wurde. Ein sog. freiheitlicher Rechtsstaat, der unter anderem den Diktator, Henker und Schah von Persien im Jahr 1967 mit Staatsehren empfing.
Lieber Alexander Dobrindt, ohne die "linke Revolution" der 68er-Elite, die den Kampf durch alle demokratischen Institutionen wagte, wäre die Bundesrepublik Deutschland nicht das geworden, was sie heute tatsächlich ist: ein demokratischer, parlamentarisch und freiheitlich geprägter Rechtsstaat. Das ist nicht das Verdienst der Nachkriegskonservativen in Deutschland, die im Übrigen nie den Mut für eine "bürgerlich-konservative Revolution" aufbringen konnten.
Außerdem, wer wie Dobrindt nach über 12 Jahren andauernder konservativer Regierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel eine "konservative Revolution" fordert, der kann nur zum CSU-Putsch gegen die geschäftsführende GroKo in Be(ä)rlin aufrufen. Warum dann überhaupt noch Sondierungsgespräche für eine GroKo 4.0 führen? Paradox und paranoid zugleich, da CDU und CSU bei der Bundestagswahl vom 24.09.2017 gleichermaßen viele Wählerstimmen verloren haben. Will Dobrindt etwa eine "konservative Revolution" ohne Rückhalt beim deutschen Volk durchsetzen?
Roland Klose, Bad Fredeburg