Ostsee-Zeitung vom 25.11.2017, laut genios.de, ohne Titel
Der "Black Friday 2017" wird in die deutsche Geschichte eingehen. Aber nicht wegen des Tages des vorweihnachtlichen Konsumterrors der Schnäppchenjäger und Sammler, sondern wegen der Entscheidung der SPD, nun doch allen politischen Bekundungen und Aussagen zum Trotz nach dem "JAmaika-Aus" für Sondierungsgespräche mit der CDU/CSU über eine mögliche GroKo 4.0 zur Verfügung zu stehen.
Die SPD, eine Partei ohne Rückgrat? Eine Umfallerpartei? Ja, natürlich. Der "Black Friday 2017" kann für die SPD nämlich bei der nächsten Bundestagswahl den Abgang von der politischen Bühne einläuten. Denn, bei einer erneuten GroKo hätte sich die alte Dame SPD somit gegen die programmatische Erneuerung und ein Volksfrontbündnis mit der Partei "DIE LINKE" in der Opposition und gegen "Zeit für mehr soziale Gerechtigkeit in Deutschland" ausgesprochen.
Erstaunlich ist dabei, der Bundespräsident und alte SPD-Genosse, Frank-Walter Steinmeier, gibt dafür sogar als Schlichter seine politische Neutralität auf und rät der SPD allen Ernstes zu Sondierungsgesprächen über eine GroKo 4.0 mit der "Black CDU/CSU". Damit wird "Steini" unfreiwillig zum Steigbügelhalter von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und erlaubt es Merkel vermutlich so, nach der verlustreichen Bundestagswahl 2017 und nach den gescheiterten JAmaika-Sondierungsgesprächen mit der CSU, FDP und den Grünen, wie Phönix aus der Asche an den Schalthebeln der Macht zurückzukehren. "Black Friday" für die SPD und "Black Rebirth" für Merkels CDU?
Roland Klose, Bad Fredeburg