JAmaika-Desaster bei den Sondierungen zwischen CDU, CSU, FDP und den Grünen in Deutschland als Folge der Bundestagswahl vom 24. September 2017. Lag es nur an den unterschiedlichen Parteiprogrammen der vier Parteien und an dem zum Buhmann abgestempelten FDP-Chef Christian Lindner? Nein, natürlich nicht. Es liegt auch am personalisierten Verhältniswahlrecht in Deutschland mit Erststimme (Direktmandat des jeweiligen Wahlkreissiegers) und Zweitstimme (die Kandidaten erhalten ihr Mandat für den Deutschen Bundestag dabei über die parteiinternen und siegreichen Listenplätze), das äußerst schwierige Sondierungs- und Koalitionsverhandlungen begünstigt und fast unmöglich macht.
Das muss aber nicht sein. In Großbritannien gibt es z. B. ein relatives Mehrheitswahlrecht bei 650 Einmandatswahlkreisen. Jeder Wähler hat dabei nur eine Stimme und nur der Sieger eines Wahlkreises zieht in das britische Parlament in London ein. Daher kann es in Großbritannien nicht zu so schwierigen Regierungsbildungen wie in Deutschland kommen.
Deshalb mein Vorschlag zur Güte für Deutschland bei 299 Wahlkreisen, damit sich das JAmaika-Desaster nicht zwangsläufig wiederholen muss: Nur die ersten und zweiten Sieger eines jeden Wahlkreises qualifizieren sich automatisch als Abgeordnete für den Reichstag in Be(ä)rlin = 598 Bundestagsabgeordnete insgesamt. Vorteile: unproblematische Regierungsbildung, kein Bläh-Bundestag mehr möglich und ein intensiverer Wahlkampf in den jeweiligen Wahlkreisen, da sich kein Kandidat mehr auf einen scheinbar sicheren Parteilistenplatz verlassen und ausruhen kann. JAmaika, ade!
Roland Klose, Bad Fredeburg
JAmaika-Desaster: Wahlsystem ändern!
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