Schrottbusse als Mahnmal in Dresden? (5x gedruckt)
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- von Roland Klose
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Der berühmte barocke Kuppelbau George Bährs - die Frauenkirche - prägte 200 Jahre lang das Stadtbild Dresdens, bis sie am 14. Februar 1945 durch einen britischen Bombenangriff Feuer fing und am Vormittag des 15. Februars 1945 in sich zusammen stürzte. Die Ruine der Frauenkirche mit dem erhaltenen Standbild des Reformators Martin Luther davor war vier Jahrzehnte lang ein Symbol der Friedensbewegung in Ostdeutschland und ein Mahn- und Denkmal im Herzen der Stadt, das an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges erinnerte.
Nach dem Wiederaufbau erstrahlte die Dresdner Frauenkirche in neuem Glanz. Deshalb ist es äußerst geschmacklos, auf dem Dresdner Neumarkt direkt vor der Frauenkirche jetzt drei aufrecht stehende siamesische Buswracks als neues Mahn- und Denkmal und vermeintliches Kunstobjekt zu installieren, das überhaupt nicht in die Architektur und die Geschichte der Stadt Dresden passt. Nichts gegen die Idee des Künstlers Manaf Halbouni, sein "Monument" solle an die Zerstörung Aleppos erinnern, wo Schrottbusse als Schutzschilder gegen den feindlichen Kugelhagel eingesetzt wurden.
Wenn Halbouni schon für den Frieden werben will, dann gibt es dafür geeignetere Orte als den Dresdner Neumarkt. Wie wäre es also, wenn die Schrottbusse als Mahnmal gegen Krieg und Vertreibung z. B. dauerhaft vor Bundeswehr-Kasernen, vor deutschen Rüstungsunternehmen und/oder auf dem Rasen vor dem Be(ä)rliner Reichstag stehen würden? Richtig, dann wären Soldaten, Waffenproduzenten und Politiker tagtäglich gezwungen, darüber nachzudenken, wieviel Leid, Elend und Not sie mit ihren schrecklichen Kriegen anrichten.
Roland Klose, Bad Fredeburg