Kanzlerfrage im "Deutschlandtrend": Martin Schulz (SPD) überflügelt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 50 zu 34% mehr als deutlich. Auch Schulzes SPD kommt demnach mit 28% auf den besten Wert in der laufenden Legislaturperiode. Kann also Martin Schulz Bundesmutti Merkel die Herrschaft über den Exportweltmeister Deutschland streitig machen, weil er derzeit mit sozialer Gerechtigkeit und einer höheren Besteuerung von Reichen punktet? Was ist der Trigger für das Phänomen Schulz?
In den USA lieben sie die Erfolgsgeschichten "vom Tellerwäscher zum Millionär" und "vom Milliardär (Trump-Phänomen) zum US-Präsidenten". Doch Deutschland ist anders, Martin Schulz passt eigentlich gar nicht wegen seines Lebenslaufs in die sog. Bildungsrepublik Deutschland. Warum?
Martin Schulz ist das Nesthäkchen eines Polizeibeamten und einer Hausfrau. Martins Vater Albert entstammt einer sozialdemokratisch orientierten Bergmannsfamilie. Martin bleibt auf dem Gymnasium in der 11. Klasse zweimal sitzen und verlässt die Schule mit der Mittleren Reife. Wegen einer Knieverletzung und eines schweren Kreuzbandschadens beim Fußball wird Martin als nicht wehrdienstfähig ausgemustert. Martins Lebenstraum als Fußballprofi zerplatzt, deshalb gerät sein Leben aus den Fugen. Die Folgen sind: ein Jahr Arbeitslosigkeit, Alkoholsucht und ein Suizidversuch als junger Erwachsener, als er vor den Trümmern seines Lebens steht.
Die Wende in Martins Leben kommt, als er auf der Suche nach einem Arbeitsplatz in die SPD eintritt und sich bei den Jusos engagiert. Martin beginnt eine Lehre als Buchhändler, macht sich selbstständig, wird mit 31 Jahren Bürgermeister von Würselen bei Aachen, EU-Politiker, EU-Parlamentspräsident und nun SPD-Kanzlerkandidat. Deshalb gilt ab sofort in Deutschland für alle das Motto "Alles ist möglich!": "vom Hartzer und Alkoholiker zum SPD-Kanzlerkandidaten".
Alle lieben den Hl. Martin von Würselen, der als Versager sein Leben gedreht und ihm wieder einen Sinn gegeben hat. Martin Schulz erinnert mich dabei stark an die Krimifigur des liebenswerten Buchhändlers und des Privatdetektivs im Nebenjob - "Georg Wilsberg" aus Münster. Als gescheiterter Rechtsanwalt und finanziell klamm ist Wilsberg auf die Unterstützung seiner Freunde angewiesen und ständig um Aufklärung und Gerechtigkeit bemüht. Vielleicht macht das Martin Schulz so beliebt bei den Deutschen. Jetzt braucht die SPD nur noch ein gescheites Wahlprogramm.
Roland Klose, Bad Fredeburg
Martin Schulz ist Georg Wilsberg
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