Westfälische Rundschau vom 17.12.2016, Leserbriefseite, Titel: "Was folgt noch?"
Unglaublich, aber wahr. Während die christliche Welt sehnsuchtsvoll der Geburt Jesu Christi an Weihnachten entgegenfiebert, plante offenbar ein zwölfjähriger Deutsch-Iraker, der vom IS radikalisiert und angestiftet wurde und sich dem IS in Syrien anschließen wollte, einen Nagelbombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen am 5. Dezember 2016. Der Anschlag konnte Gottseidank durch einen aufmerksamen Passanten verhindert werden und weil der Sprengsatz nicht zündete.
Unfassbar, die Freiheit Deutschlands muss mittlerweile statt am Hindukusch sogar auf unseren Weihnachtsmärkten verteidigt werden. In welchen mörderischen Zeiten leben wir? Doch noch viel schlimmer ist, dass der zwölfjährige Dschihadist wegen Strafunmündigkeit gar nicht in Deutschland ins Gefängnis muss.
In den USA liegt dagegen die Strafmündigkeit je nach Bundesstaat zwischen dem vollendeten 6. und dem vollendeten 12. Lebensjahr, wobei das US-Jugendstrafrecht den Schwerpunkt mehr auf die Rehabilitation als auf die Bestrafung durch Freiheitsentzug legt. Deutschland orientiert sich insbesondere seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stark an den Vereinigten Staaten von Amerika. Warum nicht zur Abwechslung auch einmal an der US-Strafmündigkeit?
Übrigens, wenn schon Kinder in Deutschland unbemerkt von der Öffentlichkeit vom IS radikalisiert und zu Anschlägen angestiftet werden können, was ist dann noch alles möglich in unserem Deutschland? Lieber BM Thomas de Maiziere, wie sicher sind eigentlich unsere Schulen vor den IS-Terror-Kids? Zur Info: In den USA gibt es bewaffnete Sicherheitsdienste an Schulen, die Einlasskontrollen durchführen. Und was tun wir für die Sicherheit unserer Kinder?
Roland Klose, Bad Fredeburg