Der "Lopez-Effekt" bei VW 1993 und 2016
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- von Roland Klose
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In diesem Zusammenhang gelang es überraschend im Jahr 1993 Ferdinand Piech, den von Opel und GM mit einer Kompetenzausweitung abgeworbenen gefürchteten Spanier Ignacio López gemeinsam mit seiner verschworenen Gemeinschaft von sieben "Kriegern" zum damals angeschlagenen Volkswagen-Konzern nach Wolfsburg zu holen, wo der neue Vorstandsbereich "Produktionsoptimierung und Beschaffung" für López eingerichtet wurde. Es gelang ihm durch seine kompromisslose, harte Verhandlungstaktik gegenüber den Zulieferern im Verein mit der von Dr. Peter Hartz IV eingeführten 28-Stunden-Woche bei VW die Produktionskosten erheblich zu senken. So entstand die Legende vom sog. "Lopez-Effekt". Deshalb wurde Lopez auch der "Würger von Wolfsburg" genannt.
Was will ich damit sagen? Es gibt Parallelen zwischen 1993 und 2016. Damals wie heute steht VW massiv unter Druck. Und wieder sollen es die Lieferanten richten. VW muss wegen des Abgasskandals "Einsparen um jeden Preis" und seine Material- und Herstellkosten deutlich senken und verlangt daher von seinen Lieferanten weitere Preisnachlässe auf die Zulieferteile. Doch ein Zulieferer wagt es dem großen VW-Konzern Paroli zu bieten - nämlich die Firma Prevent. Wegen unbezahlter Rechnungen hat Prevent seine Lieferungen an VW kurzerhand eingestellt, was zu Kurzarbeit geführt hat. Jetzt müssen die Gerichte entscheiden. Die Krise bei VW spitzt sich zu, weil zumindest der Lieferant Prevent nicht einsehen will, warum er für die Fehler der VW-Konzernleitung in der Abgas-Affäre büßen soll.
Roland Klose, Bad Fredeburg