Militärputsch gegen Erdogan (2x gedruckt)
- von Roland Klose
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Jan Böhmermann kann vorerst aufatmen. Warum? Recep Tayyib Erdogan, der Diktator vom Bosporus, hat momentan wichtigeres zu tun, als sich um sein "Ziegenficker-Gedicht" zu kümmern. Der Militärputsch in der Türkei gefährdet sein Machtmonopol.
Zurecht? Ja, denn Erdogan hat den Bogen eindeutig überspannt. Mehr Macht für den Präsidenten durch eine Verfassungsänderung, eine islamische anstatt eine laizistische Republik nach dem Vorbild von Mustafa Kemal Atatürk, die keine Trennung von Religion und Staat mehr vorsieht, Krieg gegen die Kurden im Inland, im Irak und in Syrien, Inhaftierung von Regimegegnern und Journalisten, dubiose Ölgeschäfte mit dem sog. ISIS, Überfremdung durch Kriegsflüchtlinge, der Streit mit Deutschland über die Armenien-Resolution, schlechte Wirtschaftslage durch das massenhafte Ausbleiben der Touristen an den Stränden der Türkei und, und, und, das alles erzürnt viele Türken. Und das Militär greift die Stimmung gegen Erdogan auf.
Wer sich letztendlich in der Türkei durchsetzt, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, aufgrund dieser unsicheren Lage sollten die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei endlich auf Eis gelegt werden und die deutschen Tornado-Aufklärungsflugzeuge vom Luftwaffenstützpunkt in Incirlik abgezogen werden.
Roland Klose, Bad Fredeburg
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