Fußball - ein Kampf auf Leben und Tod? (2x gedruckt)
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- von Roland Klose
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Zwei Wochen vor der Fußball-Europameisterschaft geht "La Grande Nation" Frankreich wegen Hollandes Arbeitsmarktreformen, vergleichbar mit unserer Agenda 2010, auf die Barrikaden. Ein Land befindet sich im Ausnahmezustand, weil die Arbeitsmarktreformen sozialer Sprengstoff bedeuten und die mächtige Gewerkschaft CGT mit Streiks in Atomkraftwerken, Öl-Raffinerien, bei der Eisenbahn und auf den Flughäfen die Energieversorgung und den Personen- und Güterverkehr quasi lahmlegt. Die CGT macht dabei auch nicht vor der Fußball-EM 2016 im eigenen Land halt.
Dem Sturm auf die Bastille vom 14. Juli 1789 könnte deshalb der Sturm auf den Elysee-Palast 2016 folgen, wo der verhasste Staatspräsident Francois Hollande residiert. Ein Präsident wurde ja bekanntlich bereits geschasst - nämlich der mächtige UEFA-Präsident Michel Platini, der vom Internationalen Sportgerichtshof CAS am 9. Mai 2016 für vier Jahre gesperrt wurde.
Vom Fiasko bis zum Desaster und Boykott der Fußball-EM 2016 in Frankreich ist alles möglich, zumal das Fußball-Großereignis ohnehin von Terroranschlägen des IS bedroht wird, weil Hollande Krieg gegen die Islamisten in Syrien führt. Hollande will die Spiele mit ca. 90.000 Sicherheitskräften aus aller Welt vor möglichen Terroranschlägen schützen, was schwierig werden dürfte, wenn die Streiks der CGT-Gewerkschaft auch noch während der Fußball-EM andauern und ganz Frankreich und die Fußballwelt im schlimmsten Chaos versinken lassen.
Friedliche Fußballspiele sehen anders aus. So verkommt Fußball, die angeblich schönste Nebensache der Welt, zum Zankapfel von Politik, Gewerkschaften, Arbeitnehmern und Dschihadisten. Wie sagte bereits der legendäre Trainer des FC Liverpool, Bill Shankly: "Einige Leute halten Fußball für einen Kampf auf Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich versichere Ihnen, dass es weit ernster ist."
Jogi Löws verletzungsanfällige Löwen und Gladiatoren müssen mit einem heißen Tanz in Frankreichs Fußballarenen rechnen. Der Feind lauert nämlich nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb des Platzes und des Fußballstadions.
Roland Klose, Bad Fredeburg