67 Jahre später: Das Grundgesetz geht in Rente! (gedruckt)
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- von Roland Klose
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Das Grundgesetz - der größte Schatz der Deutschen - wird am heutigen 23. Mai 2016 67 Jahre alt und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Anlass genug, um über ein "arbeitsreiches" Leben im Herzen der Menschen der Zweiten Bonner und Berliner Republik in Deutschland einmal nachzudenken. Stimmen der Anspruch des Grundgesetzes und die Wirklichkeit in Deutschland überhaupt überein? Wie ist es z. B. in Deutschland um die Würde des Menschen und die Gleichberechtigung von Mann und Frau bestellt?
In Deutschland gibt es traurigerweise wieder eine neue Armut, weil die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Schuld daran sind unter anderem der hemmungslose Raubtier- und Casino-Kapitalismus, der Neoliberalismus, die Agenda 2010, die Hartz-I-bis-IV-Gesetze, Lohnsklaverei und prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die Senkung des Renteniveaus auf aktuell 47,8% und die Banken- und Staatsschuldenkrise.
Als Folge davon gibt es viel zu viele Menschen in Existenznot - alleinerziehende Frauen, von Lohndumping, Altersarmut und Arbeitslosigkeit bedrohte Arbeiter, Rentner und arbeitslose Menschen - die von einem Mindestlohn, einer Grundsicherung im Alter, von Hartz IV und von den Almosen der sog. Tafel leben müssen, was mich an das Kriegsende und die Ausgabe von Lebensmittelkarten erinnert. Hinzu kommt noch, dass die Frauen in Deutschland 21 für die gleiche Arbeit immer noch ca. 20% weniger Lohn bekommen als die Männer.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar" und "Männer und Frauen sind gleichberechtigt?" Meines Erachtens hinkt dieser Anspruch unseres Grundgesetzes weit hinter der tatsächlichen deutschen Realität her. Ist also unser Grundgesetz, 67 Jahre nach Inkrafttreten, von Altersstarrsinn oder auch von Altersarmut und geistiger Verarmung bedroht?
Roland Klose, Bad Fredeburg