Wir lieben Lebensmittel und Sigmar Gabriel? (2x gedruckt)
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- von Roland Klose
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Für die Sicherung des Wettbewerbs in der sog. deutschen "sozialen Marktwirtschaft" wurde einmal das Bundeskartellamt und die Monopolkommission gegründet. Wenn sich jetzt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) einfach über die Empfehlung der Monopolkommission hinwegsetzt, der Fusion zwischen Edeka und Kaiser`s Tengelmann nicht zuzustimmen, dann handelt er im höchsten Maße unverantwortlich.
Was heißt hier überhaupt Sigmar Gabriel erteilt eine Sondergenehmigung und damit eine Sonderbehandlung für Edeka und Kaiser`s Tengelmann? Wenn das legitim ist, wofür brauchen wir dann noch ein Bundeskartellamt und eine Monopolkommission? Diesen Bürokratieaufwand und die Kosten der Behörde und Kommission können wir uns doch gleich sparen, wenn das der Erzengel Gabriel allein entscheiden darf.
Das Argument, Gabriel habe damit dauerhaft Arbeitsplätze gerettet, zählt nicht. Jeder weiß doch, dass bei einer Fusion von zwei großen Discountern immer Arbeitsplätze wegfallen, weil das neu geschaffene Unternehmen noch schlanker und noch rentabler werden will. Und wo bleiben dabei eigentlich die Verbraucher, die für Gabriels eigenmächtige Entscheidung und Sonderbehandlung von Oligopolen und Monopolen schließlich die Zeche in Form von höheren Preisen zahlen müssen?
Ich unterstelle in diesem speziellen Fall allen Beteiligten keine Korruption, aber die Frage muss doch bei dieser Entscheidung von so großer Tragweite einfach erlaubt sein: "Sind wirklich keine Euros geflossen?" Wie lautet noch der Werbeslogan von Edeka? Wir lieben Lebensmittel? Oder: Wir lieben Sigmar Gabriel?
Roland Klose, Bad Fredeburg