Solidarität ist keine Einbahnstraße! (gedruckt)
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- von Roland Klose
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Das Wort des Jahres 2015 lautet "Flüchtlinge". In diesem Zusammenhang fällt aber fast genauso oft das Wort "Solidarität". Es wird Solidarität mit den Flüchtlingen eingefordert - bei der Aufnahme, der Unterbringung, der Integration und bei der gerechten Verteilung auf die EU-Mitgliedstaaten, die deutschen Bundesländer und Kommunen.
Leider ist das Wort "Solidarität" innerhalb der EU mittlerweile zum Fremdwort geworden. In der Flüchtlingsfrage, der Sicherheitspolitik und in der Banken- und Staatsschuldenkrise gibt es äußerst kontroverse Vorstellungen. Die EU spricht nicht mehr mit einer Stimme, sondern ist zu einem vielstimmigen Chor mutiert, der nicht mehr auf seinen Dirigenten schaut und hört.
In Deutschland ist das übrigens nicht anders. Die Erhöhung der Krankenkassen-Zusatzbeiträge sollen allein die Arbeitnehmer und die Rentner schultern, obwohl die gestiegenen Krankenkassenbeiträge auch auf die zusätzlichen Krankheitskosten bei Flüchtlingen, die noch nicht in die gesetzliche Krankenversicherung eingezahlt haben, zurückzuführen sind.
Wenn jetzt die SPD die Wiedereinführung der paritätischen Finanzierung der Krankenkassenbeiträge - 50% Arbeitgeber und 50% Arbeitnehmer - fordert, so ist das nur mehr als gerecht. Denn, die Arbeitgeber wollten doch schließlich zusätzliche Fachkräfte aus den Reihen der Flüchtlinge, dann sollen sie auch paritätisch deren Krankenversicherung mitfinanzieren. Solidarität ist nicht etwas, was man nur von anderen Menschen einfordern kann. Solidarität gilt auch gleichermaßen für deutsche Arbeitgeber. Solidarität ist keine Einbahnstraße!
Roland Klose, Bad Fredeburg