Wahlkampfkostenerstattung nach dem Leistungsprinzip
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- von Roland Klose
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Ich meine, eine Wahlkampfkostenerstattung pro Partei sollte sich nach dem Leistungsprinzip ausschließlich nach den abgegebenen Wählerstimmen pro Partei und der allgemeinen Wahlbeteiligung richten. Deshalb mein u. a. Vorschlag als Anreiz für alle politische Parteien, ihre Wähler mehr zu motivieren und mehr Politik für statt gegen das Volk zu machen, damit so die allgemeine Politik- und Parteienverdrossenheit entscheidend gemindert werden kann und es nicht zwangsläufig zu ermüdenden Wahlkämpfen kommen muss:
allgemeine Wahlbeteiligung Wahlkampfkostenerstattung pro Wähler-Zweitstimme x Anzahl der
abgegebenen Wählerstimmen pro Partei
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unter 70% Euro 0,75
über 70 bis 75% Euro 1,00
über 75 bis 80% Euro 1,25
über 80 bis 85% Euro 1,50
über 85 bis 90% Euro 1,75
über 90% Euro 2,00
Dazu zwei ganz konkrete Rechenbeispiele aus der Geschichte. Bei der Bundestagswahl 1972 erzielte die SPD mit Willy Brandt bei einer Wahlbeteiligung von 91,1% ein Wahlergebnis von 45,8% = 17.175.169 Wähler-Zweitstimmen.
Euro 2,00 x 17.175.169 Wählerstimmen = Euro 34.350.338 Wahlkampfkostenerstattung.
Bei der Bundestagswahl 2013 erzielte die SPD mit Peer Steinbrück dagegen bei einer Wahlbeteiligung von nur 71,5% ein Wahlergebnis von 25,7% = 11.252.215 Wähler-Zweitstimmen.
Euro 1,00 x 11.252.215 Wählerstimmen = Euro 11.252.215 Wahlkampfkostenerstattung.
Ich höre schon die Unkenrufe, die 91,1% Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1972 seien dem großen Thema Ost- und Entspannungspolitik geschuldet und der Tatsache, dass Willy Brandt dafür 1971 den Friedensnobelpreis bekam. Und große Politikthemen gäbe es ja heutzutage gar nicht mehr. Alles falsch. In Deutschland 21 sind die wirklich großen umstrittenen Themen der Politik die Flüchtlingskrise, deutsche Kriegseinsätze, die Banken-, Staatsschulden- und Eurokrise, soziale Gerechtigkeit, Hartz I-IV, demographischer Wandel, Klimawandel, Arbeitslosigkeit, Fachkräftemangel, Einwanderungspolitik und die Krise der EU.
Folglich müsste bei der Bundestagswahl 2017 eine sehr hohe Wahlbeteiligung herauskommen. Wer`s glaubt, wird selig!?
Roland Klose, Bad Fredeburg