San Bernardino meets Syrien
- von Roland Klose
- Zugriffe: 1733
Nach Paris und nach Rom
Und ich habe noch nie einen Platz gefunden,
Den ich mein Eigen nennen könnte.
Aber es gibt einen Ort,
von dem ich weiß,
Wo die Sonne ewig scheint.
Und etwas hat zu mir über das Meer gerufen,
Deshalb muss ich nach San Bernardino zurückkommen."
Diese ersten Liedzeilen der Gruppe Christie und ihres Nummer-1-Hits "San Bernardino" aus dem Jahr 1970 beschreiben das Lebensgefühl in San Bernardino in Kalifornien. Seit gestern liegen dunkle Schatten und der Geruch des Todes über San Bernardino, weil es dort eine Schießerei in einer Behinderteneinrichtung mit mind. 14 Toten und 14 schwerverletzten Menschen gegeben hat.
Und US-Präsident Barack Obama fordert zum wiederholten Male stereotyp und völlig hilflos schärfere Waffengesetze, da in den USA jeder schießwütige Idiot eine Waffe im Supermarkt völlig legal erwerben kann. Das wilde Westernland USA wird in Wirklichkeit von der Waffen- und Rüstungsindustrie regiert, die sich sogar mit erheblicher finanzieller Unterstützung im US-Präsidentenwahlkampf einen Präsidenten nach ihrem Geschmack kaufen kann.
Von der Waffen- und Rüstungsindustrie ferngesteuert liefern die USA so munter immer weiter Waffen und Rüstungsgüter in die Kriegs- und Krisengebiete der Erde und in Diktaturen. Wenn den USA die Waffen wie im eigenen Land um die Ohren fliegen und kriegerische Konflikte in der Welt eskalieren, dann interveniert die USA kurzerhand zur großen der Freude der eigenen Rüstungsindustrie wieder einmal militärisch wie z. B. in Afghanistan, Irak, Syrien etc. Sie nennen es einen "solidarischen Krieg" gegen den internationalen Terrorismus, den sie selber erst mit ihren eigenen Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete und in Diktaturen und mit ihren dauernden militärischen Kriegseinsätzen möglich gemacht haben. Dabei haben es die USA wieder einmal geschafft, im Syrien-Krieg insbesondere die europäischen Länder wie die Türkei, Russland, Frankreich, Großbritannien und auch Deutschland in den Konflikt mit einzubeziehen.
Der Luftraum über Syrien wird langsam eng und unübersichtlich, denn seit gestern dürfen auch David Camerons Piloten offiziell laut Parlamentsbeschluss Syrien ohne UN-Mandat bombardieren. Erstaunlich dieser David Cameron, der die EU nach seinen eigenen Vorstellungen reformieren will. Flüchtlinge will er nicht mehr aufnehmen, den Euro will er nicht, aber die gleichen Rechte wie die Länder der Eurozone, er will immer weniger in die EU-Kassen einzahlen, aber immer mehr aus den EU-Fleischtöpfen ausgezahlt bekommen. Aber, wenn es darum geht, Länder zu bombardieren und dem Erdboden gleichzumachem, dann ist Cameron immer in vorderster Front mit dabei.
Gewalt mit Gegengewalt beantworten und Bombe mit Bombe vergelten, sind das die Prinzipien, die wir unseren Kindern mit auf ihren Lebensweg geben? Was nutzt da ein Verbot von gewalttätigen Videospielen und die Einführung einer sog. Kasernen-Kita, wenn wir unseren Kindern tagtäglich demonstrieren, das Gewalt und Krieg doch die Lösung von Konflikten bedeuten kann?
Roland Klose, Bad Fredeburg
- Hinweis: Ungekürzter, unzensierter Originalleserbrief. Die Bürgerredaktion ist neutral. Verantwortlich für den Inhalt (auch der Kommentare) ist ausschließlich der Autor. Gedruckter Text ist farbig. Bewerten am Ende des Beitrags. INFO zum Autor, auch alle seine weiteren Artikel: klicken Sie bitte unten bei den Schlagwörtern den Namen. Ende des Hinweises.