Tourismus-Hochburg D: Transitzonen oder Einreisezentren? (gedruckt)
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- von Roland Klose
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Im Flüchtlingsstreit innerhalb der GroKo-Bundesregierung setzen CDU/CSU auf Transitzonen und die SPD auf sog. Einreisezentren. Diese Wortwahl erinnert mich nicht an eine zu bewältigende Flüchtlingskrise, sondern an einen All-Inclusive Urlaub in der Tourismus-Hochburg Deutschland, wo die Flüchtlinge der Welt per Transfer-Bus am Flughafen abgeholt und auf die Hotels verteilt werden.
Doch weder Transitzonen an der Grenze noch dezentrale Einreisezentren sind der Weisheit letzter Schluss und können die Flüchtlingswelle letztendlich wirklich stoppen. In der Urlaubsbranche gibt es im Gegensatz zum Asylrecht sehr wohl eine natürliche Obergrenze, die erreicht ist, wenn die Hotels eines Landes ausgebucht sind und auch die schäbigste Unterkunft hoffnungslos überbucht ist. Dann gibt es für die nächste Urlaubssaison nur zwei Möglichkeiten: Entweder baut man sich seine prachtvollen weißen Sandstrände weiter mit hässlichen Massenhotels zu oder man erhöht die Hotelpreise, um für den Massenansturm im nächsten Jahr gewappnet zu sein.
Übrigens, in der "sozialen Marktwirtschaft" bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Flüchtlinge bezahlen z. B. bereits 800 Euro für einen gefälschten syrischen Pass und Tausende von Euros pro Person für Schlepper, die sie illegal über Grenzen schleusen und in abenteuerlichen und lebensgefährlichen Bootsfahrten in die Europäische Union befördern.
Meine Frage dazu: "Warum kann dann nicht auch Deutschland von den Flüchtlingen und Asylbewerbern eine einmalige Einreisegebühr in Euro für Unterkunft, Verpflegung, Verwaltung, Organisation und Integration an der deutschen Grenze verlangen, um die Flüchtlingswelle so wirksam eindämmen und bezahlbar machen zu können?" Nichts im Leben ist umsonst. Selbst der Tod kostet das Leben.
Österreich hat gerade das Asylrecht auf erst einmal max. drei Jahre begrenzt. In Deutschland stellen sich wegen des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels jedoch ganz andere Fragen. Wenn rechtlich anerkannte Asylbewerber vom deutschen Staat kostspielig und umfangreich durch Sprach- und Schreibkurse bzw. Schul-, Aus- und Weiterbildung in die deutsche Gesellschaft und in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden sollen, müssen sie sich dann nicht auch vertraglich dazu verpflichten, mind. 10-20 Jahre in Deutschland zu bleiben und zu arbeiten, damit sich diese Investition in die Zukunft wirklich lohnt?
Roland Klose, Bad Fredeburg