Das Sauerland jammert über Abwanderung und insbesondere das Fehlen von Lehrern, Ärzten und Fachkräften. Doch die wollen meist nicht ins Sauerland, weil dort wenig Kulturelles angeboten wird.
So haben Schmallenberg und Eslohe die Heimatdichterin, Schriftstellerin und sauerländische Nachtigall, Christine Koch, welche noch 1943 wegen ihrer Nähe und Treue zum NS-Regime den Westfälischen Literaturpreis verliehen bekam. Und Meschede? In Meschede wurde am 03.01.1887 einer der bekanntesten deutschen Maler des Expressionismus, August Macke, geboren. Wird August Macke in Meschede genügend gewürdigt? Nein, denn zwei Macke-Gemälde - Mackes Jugendfreundin Lucia Kiel und Mackes Selbstbildnis - hängen seit 2002 als Dauerleihgabe im Westfälischen Landesmuseum in Münster, weil die Stadt Meschede die Versicherungskosten von jährlich Euro 227 einsparen wollte und laut Bürgermeister Uli Hess keinen würdigen Platz für diese beiden Gemälde besitzt.
Fürwahr ein kultureller Schildbürgerstreich in Meschede! Oder Meschedes Macke? Sollen etwa Gemälde von August Macke aus Meschede verbannt bleiben, weil Sie einmal im Dritten Reich als entartet galten? Für mich gehören die zwei Gemälde Mackes in das Bürgerzentrum Alte Synagoge in Meschede, damit sie jeder Sauerländer und jeder Tourist bewundern kann. Ins Sauerland kommen nämlich nicht nur Radler und Wanderer, sondern auch kulturell interessierte Menschen, insbesondere Niederländer, die unter anderem stolz auf ihren Rembrandt sind und seine Gemälde deshalb doch auch nicht dauerhaft ins Ausland verleihen würden, oder?
Roland Klose, Bad Fredeburg